Essen, Trinken und ein Dach über dem Kopf ist nicht genug. Der menschliche Organismus verlangt nach mehr, um sich wohlzufühlen.
Welche Grundbedürfnisse erfüllt sein müssen, damit ein gutes Leben möglich ist, beschäftigt die Forschung seit alters her. Heute gibt es viele psychologische Theorien dazu. Auch wenn sie voneinander abweichen, lassen sie sich doch auf einen Nenner bringen: unterm Strich brauchen Menschen Bindung und Autonomie. Sie müssen sich einerseits sicher, geborgen und akzeptiert fühlen. Andrerseits wollen sie sich selbst individuieren, also eigene Wege gehen. Weil der Umgang mit den verschiedenen Grundbedürfnissen erlernt wird, läuft allerdings selten alles rund im psychischen Apparat. Denn man passt sich - um sicher zu sein! - von klein auf den Forderungen der Umwelt an. So werden etwa zu Gunsten der Bindung andere ureigene Impulse vernachlässigt wie das Bedürfnis, der Neugier zu folgen oder Lust zu empfinden. Die zum Teil widerstreitenden Bedürfnis- und Motivlagen mit sich und den Anderen bestmöglich abzustimmen, ist keine leichte Sache.