Die Antigene des AB0-Blutgruppensystems befinden sich auf der Oberfläche
der roten Blutzellen. Man nutzt sie, um menschliches Blut für Transfusionen
zu typisieren. Jeder Mensch bildet normalerweise Antikörper gegen
die A- oder B-Blutgruppenantigene, wenn er sie nicht selbst auf seinen
Blutzellen besitzt.
Abgeschwächte Krankheitserreger
vermehren sich in einem Wirtsorganismus und bewirken eine aktive Immunisierung,
ohne eine ernsthafte Erkrankung hervorzurufen.
Abstoßungsreaktion:
Als Abstoßungsreaktion bezeichnet man die Zerstörung von fremdem
transplantiertem Gewebe durch angreifende Lymphozyten. Man unterscheidet
die erstmalige (primäre) Abstoßungsreaktion von folgenden (sekundären)
Abstoßungsreaktionen gegen Transplantate von demselben Spender oder
von einer mit dem ersten Spender verwandten Person. Sekundäre Abstoßungsreaktionen
sind meist viel ausgeprägter als primäre.
Adrenalin:
Hormon, das sich natürlicherweise in der Nebenniere bildet. In synthetischer
Form wird es als Arzneimittel verabreicht. Adrenalin sorgt für eine
Verengung der Gefäße und steigert den Blutdruck.
Agglutination
ist das Zusammenklumpen einzelner Partikel, gewöhnlich über Antikörpermoleküle,
die an Antigene auf der Oberfläche der Partikel binden. Handelt es sich
bei den Partikeln um rote Blutzellen, so spricht man von Hämagglutination.
AIDS
(Acquired Immune Deficiency Syndrome):
Das erworbene Immunschwächesyndrom (AIDS) wird durch das menschliche
Immunschwächevirus (HIV) verursacht. Die Symptome treten auf, wenn ein
Patient die meisten seiner CD4-T-Zellen verloren hat. Dann kommt es zu Infektionen
durch opportunistische Keime.
Aktive Immunisierung:
Eine aktive Immunisierung erfolgt mit Antigenen. Bei der passiven Immunisierung
dagegen erhält die jeweilige Person Antikörper gegen einen Krankheitserreger.
Allele
sind Varianten desselben Gens.
Allergene
sind Antigene, die eine Überempfindlichkeits- oder allergische Reaktion
hervorrufen.
Allergien
sind symptomatische Reaktionen auf Umweltantigene. Sie beruhen auf der
Wechselwirkung zwischen dem Antigen und Antikörpern oder T-Zellen, die
sich bereits bei einem früheren Kontakt mit demselben Antigen gebildet
haben.
Allergische Reaktion:
Eine allergische Reaktion ist eine Immunantwort auf harmlose Umweltantigene
oder Allergene aufgrund bereits existierender Antikörper oder T-Zellen.
Meist bindet ein Allergen an IgE-Antikörper auf Mastzellen, wie bei
Asthma, Heuschnupfen und anderen verbreiteten Allergien.
Allergisches Asthma
ist das Zusammenziehen der Bronchien infolge einer allergischen Reaktion
auf ein eingeatmetes Antigen.
Anaphylaktischer Schock:
Der anaphylaktische Schock ist eine allergische Reaktion auf Antigene,
die einen Kreislaufkollaps sowie ein Anschwellen der Luftröhre und damit
Erstickungsgefahr verursacht. Er wird durch die Bindung von Antigenen an
IgE-Antikörper auf Mastzellen in Bindegeweben vieler Körperregionen
ausgelöst und führt so zu zahlreichen, im ganzen Körper verteilten
Entzündungsherden.
Angeborene Immunität:
Die frühen Phasen einer Abwehrreaktion beruhen auf der angeborenen
Immunität, bei der eine Vielzahl von angeborenen Resistenzmechanismen
einen Krankheitserreger erkennen und auf seine Anwesenheit reagieren. Die
angeborene Immunität ist in allen Individuen und zu jeder Zeit gegeben,
sie nimmt selbst bei wiederholtem Kontakt mit dem Erreger nicht zu und unterscheidet
auch nicht zwischen verschiedenen Erregern. Einer Abwehrreaktion im Rahmen
der angeborenen Immunität folgt normalerweise eine erworbene Immunantwort,
die auf der klonalen Selektion spezifischer Lymphozyten beruht und zu einem
langfristigen Schutz vor einer erneuten Infektion führt.
Antibiotika
sind von Bakterien und Pilzen und anderen Mikroorganismen produzierte wachstumshemmende
Substanzen. Das aus dem Pilz Penicillium notatum gewonnene Penicillin ist
das bekannteste Antibiotikum.
Antigene
sind Moleküle, die mit Antikörpern reagieren. Ihren Namen verdanken
sie der Fähigkeit, die Bildung von Antikörpern auszulösen.
Antigen-Antikörper-Komplexe
sind Gruppen von miteinander verbundenen Antigen- und Antikörpermolekülen.
Ihre Größe reicht von kleinen, löslichen bis zu großen,
unlöslichen Komplexen.
Antigenbindungsstelle:
Die Antigenbindungsstelle eines Antikörpers besteht aus sechs hypervariablen
Schleifen; drei davon gehören zu der variablen Region der leichten Ketten,
drei zu der variablen Region der schweren Ketten.
Antigendrift:
Bei der Antigendrift führen Punktmutationen zu kleinen Veränderungen
in der Struktur der viralen Oberflächenantigene. Mit Hilfe dieses Mechanismus
verändern Grippeviren von Jahr zu Jahr ihr Antigenprofil. Vergleiche
auch Antigenshift.
Antigenpräsentation:
Unter Antigenpräsentation versteht man das Vorzeigen von Antigenen
in Form von Peptidfragmenten, die an MHC-Moleküle auf der Zelloberfläche
gebunden sind. T-Zellen erkennen Antigene nur in dieser Form.
Antigenpräsentierende Zellen
sind hochspezialisiert. Sie können Proteinantigene zerlegen und die
Peptidfragmente gemeinsam mit Molekülen, die für die Aktivierung
von Lymphozyten notwendig sind, auf ihrer Oberfläche darbieten. Die
wichtigsten Zellen, die den T-Zellen Antigene präsentieren, sind dendritische
Zellen, Makrophagen und B-Zellen. Die wichtigsten antigenpräsentierenden
Zellen für B-Zellen sind dagegen die follikulären dendritischen
Zellen.
Antigenshift
bezeichnet den Austausch einzelner Genomsegmente zwischen zwei Viren. Auf
diese Weise verändern Grippeviren ihre Oberflächenantigene von
Zeit zu Zeit grundlegend. Das Immunsystem erkennt die neuen Virusvarianten
nicht, selbst wenn die betreffende Person zuvor bereits gegen Grippe immun
war. So kommt es in gewissen Zeitabständen zu weitverbreiteten Grippeepidemien
mit teilweise schweren Krankheitsverläufen.
Antikörper
sind Plasmaproteine, die spezifisch an Antigene binden. Sie sind die Schlüsselmoleküle
der humoralen Immunantwort. Sie entstehen als Reaktion auf eine Immunisierung
mit den entsprechenden Antigenen und binden spezifisch an Fremdorganismen,
neutralisieren diese oder bereiten sie für die Zerstörung durch
Phagozyten vor. Jedes Antikörpermolekül besitzt eine einzigartige
Struktur, die es ihm ermöglicht, ein ganz bestimmtes Antigen zu erkennen.
Die Gesamtstruktur ist jedoch bei allen Antikörpern dieselbe. Daher
fasst man sie auch unter dem Begriff Immunglobuline zusammen.
Apoptose:
Bei der Apoptose (programmierter Zelltod) aktiviert die Zelle ein internes
Zerstörungsprogramm. Charakteristisch sind der Abbau der Kern-DNA sowie
die Phagozytose von Zellresten. Bei proliferierenden Zellen ist die Apoptose
häufig ein natürlicher Bestandteil der Entwicklung. Das gilt besonders
für Lymphozyten. Sie sterben häufig noch vor der Reife oder im
Zuge von Immunreaktionen. Apoptose ist von der Nekrose zu unterscheiden,
die durch äußere Umstände, wie etwa Toxine, verursacht wird.
Autoantikörper
sind gegen körpereigene Antigene gerichtet.
Autoimmunerkrankungen
werden durch eine Immunreaktion gegen körpereigene Antigene hervorgerufen.
Autoimmunreaktion:
Unter Autoimmunreaktion versteht man eine erworbene Immunantwort, die gegen
körpereigene Antigene gerichtet ist. Entsprechend bezeichnet man die
erworbene Immunität gegen körpereigene Antigene als Autoimmunität.