"Ein Mann muss immer wehrhaft sein", sagt man bei den Zulu in Südafrika. Und so lernt hier jeder von klein auf die alte Kunst des Stockkampfs. Gute Reflexe, Mut und Schnelligkeit machen einen perfekten Kämpfer aus. Und je besser sich ein Zulukrieger beim Stockkampf bewährt desto angesehener ist er in der Stammesgesellschaft.
Die Kampftechnik der Stockfechter geht bis zu den Tagen des großen Zulukönigs Shaka zurück, der im 19. Jahrhundert mit blutiger Gewalt ein großes Zulureich schuf.
Ob Stadt oder Land - ein Zulumann hat den Stock immer dabei
Ein Zulumann trägt seinen Stock immer bei sich. Man braucht ihn zum Rinderhüten und um Schlangen und Diebe zu verjagen. Und für unterhaltsame Stockkämpfe bietet sich auf den weiten Feldern viel Raum.
Auch wer wie Mnika in der Stadt lebt hat den Stockkampf nicht vergessen. Im Johannesburger Viertel Mai Mai leben viele Zulu und die Traditionen spielen eine wichtige Rolle. Häufig vertreibt man sich hier mit Stockkämpfen die Zeit.
Stockkampf mit Rituale und Magie in Südafrika
Dennoch fährt Mnika so oft wie möglich nach Hause in den Kraal, nach Zululand, wo seine Familie wohnt. Hier gelten noch die alten Regeln und Gesetze. So haben auch die Sangoma, die Schamanen der Zulu, seit Jahrhunderten nichts von ihrer Autorität eingebüßt. Vor den Kämpfen der Stockfechter bitten die jungen Männer die Zauberer um Unterstützung. Magie soll beim Siegen helfen. Die Waffen werden mit Zaubermitteln eingerieben und die Sangoma peitschen die Krieger mit Giftschlangen, damit sie mutig und stark werden. Es geht um die Ehre. Jeder will als großer Krieger gelten und Ruhm für seinen Clan ernten.
Das Zulugesetz erlaubt große Stockkämpfe nur nach wichtigen Zeremonien und Hochzeiten. Die Ernennung eines neuen Häuptlings ist ein solcher Anlass und halb Zululand macht sich auf die Reise um dem neuen Herrscher die Ehre zu erweisen. Nach den Riten ist es endlich soweit und ein großer Zuschauerkreis bildet sich um die Kämpfer. Die Beliebheit des alten Spiels hat seit König Shakas Zeiten nicht abgenommen.