Über Jahrtausende bestimmte das Tempo von Menschen, Pferden und Ochsen oder die Kraft von Wind und Wasser den Warentransport oder das Fortkommen. Und damit auch die Geschwindigkeit und das Aufkommen von Handel und industrieller Entwicklung. Die technischen Erfindungen des Industriezeitalters hatten daher immer auch die Steigerung der Mobilität zum Ziel. Der Film geht auf Spurensuche dieser Entwicklung und nimmt nicht nur die Erfindung der Eisenbahn in den Blick.
Mobilität: Vom Fahrrad bis zur Eisenbahn
Das Tempolimit des Fußgängers wollte ein findiger Badener 1817 durchbrechen. Der Erfinder Carl von Drais. Mit seiner Laufmaschine, dem Vorgänger des Fahrrads, gelang ihm ein wichtiger Schritt hin zu mehr Mobilität, auch wenn er in seiner Zeit den Durchbruch zur Massennutzung nicht schaffen sollte. Mit einem Experiment untersucht der Film die Bauweise aber auch die Alltagstauglichkeit der Erfindung. Im Rennen Marathonläufer gegen Triathlet auf einer originalgetreu nachgebauten Laufmaschine testen wir die Möglichkeiten des 200 Jahre alten Zweirads aus.
Die Revolution ins Sachen Mobilität ermöglichte die Erfindung und der Ausbau der Eisenbahn: Viel schneller als mit Trägern, Ochsenkarren oder Segelschiffen konnten nun Menschen und vor allem Waren bewegt werden. Nach anfänglicher Skepsis diesem neuen dampfgetriebenen Transportmittel gegenüber wurde die Eisenbahn jedoch schon bald zu dem Motor der Industrialisierung und bildete eine weitere wichtige Grundlage für die wirtschaftlichen und industriellen Entwicklungen in Europa.
Transport auf dem Wasser: Schifffahrt auf dem Rhein
Der Dampfantrieb sollte auch die Schifffahrt revolutionieren. Dazu benötigte man jedoch zunächst auch geeignete Wasserstraßen. Der Ingenieur Tulla aus Karlsruhe begradigt den Rhein. Ein Jahrhundertwerk. Er legte damit den Grundstein für einen der wichtigsten Transportwege in Westeuropa. Der schiffbare Rhein, von Basel bis Rotterdam verbindet bis heute wichtige Industrie- und Wirtschaftszentren und ist eine der am stärksten befahrenen Wasserstraßen der Welt.
Menschen zieht die Industrialisierung in die Städte
Mit den neuen Möglichkeiten der Mobilität beginnt auch der Siegeszug der Städte als neue Zentren der volkswirtschaftlichen Entwicklung. Die Menschen strömen aus den verarmten ländlichen Regionen in die Städte – als Arbeiter in den neuen Fabriken und Handelszentren. In einem knappen halben Jahrhundert von 1830 – 1880 hat die Mobilität in Deutschland einen revolutionären Fortschritt erlebt. In deren Folge veränderte sich die Wirtschaft und überhaupt das Leben der Menschen fundamental. Bis heute ist Mobilität einer der wichtigsten Produktionsfaktoren unsrer Gesellschaft.