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Eine
der bekanntesten griechischen Sagen ist die von Ikarus.
Ikarus entfloh der Gefangenschaft des Königs Minos
mit Hilfe von Flügeln, die er zusammen mit seinem Vater
Daedalus aus Vogelfedern und Wachs gebaut hatte. Bei ihrer
Flucht kam Ikarus trotz der Warnungen seines Vaters der
Sonne zu nahe - das Wachs schmolz und Ikarus stürzte
ins Meer. Zu sehr hatte er sich vom Hochgefühl des
Fliegens mitreißen lassen.
Andere taten es ihm nach und bezahlten ebenfalls mit ihrem
Leben. Glück im Unglück hatte Albrecht Ludwig
Berblinger, der Schneider von Ulm. In den Jahren 1810 und
1811 konstruierte er einen Flugapparat, mit dem er wie ein
Vogel durch die Luft gleiten wollte. 1811 startete er von
einer Donaubrücke - auch der bayerische König
weilte unter den Zuschauern. Berblinger hatte leider nicht
bedacht, dass über dem kalten Fluss keine Aufwinde
herrschen, die ihn bei seinen bisherigen Versuchen lange
genug in der Luft hielten. Die geplante Flußüberquerung
gelang deshalb nicht, er stürzte ab und musste aus
den Fluten gerettet werden.
Der Schneider von Ulm in einer historischen
Darstellung © dpa
Erste
wissenschaftliche Untersuchungen
In der Renaissance erlebte die Wissenschaft einen gewaltigen
Aufschwung. Sowohl die Naturstudien wie auch die Technik
wurden perfektioniert. Leonardo da Vinci (1452-1519) entwarf
verschiedene Flugapparate, die sich meist eng an seinen
Beobachtungen der Flügel von Vögeln und Fledermäusen
orientierten. Ob diese
Flugapparate je gebaut worden sind, ist jedoch nicht bekannt.
Für
alle Flugapparate, die mit Muskelkraft angetrieben werden,
wies G. A. Borelli 1680 nach, dass der Mensch nie in der
Lage sein würde, sich aus eigener Kraft in die Lüfte
zu erheben. Sein Körper ist zu schwer und seine Muskeln
sind zu schwach, um es den fliegenden Tieren nachzutun.
Wenn schon nach Borelli der Start mit Muskelkraft nicht
möglich war, so hatten doch wenigstens Gleitflüge
eine Aussicht auf Erfolg. Sich aus eigenem Antrieb in die
Lüfte zu erheben - das war nur mit Heißluftballons
möglich.
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