Synästhesie ist eine Vernetzung von Sinnesreizen im Gehirn: Für manche Menschen haben Buchstaben oder Zahlen ganz bestimmte Farben. Andere Menschen verbinden Farben mit Düften oder Klänge mit Farben …
Es ist anzunehmen, dass bis zu einem Viertel aller Menschen über synästhetische Wahrnehmungen verfügen. Sie werden sich dessen aber meist erst dann bewusst, wenn sie direkt darauf aufmerksam gemacht werden.
Die Sendung kann im Kunst- und Musik- Unterricht eingesetzt werden oder auch im Rahmen eines fächerübergreifenden Projekts, das auch die Fächer Deutsch und Sport (Tanz / Bewegung) einschließt.
Man kann das Phänomen „Synästhesie“ durch den Film einführen, indem man die einzelnen Kapitel abspielt und nach jedem Kapitel die Schüler zu eigenen Erfahrungen befragt. Oder man lässt sie einfache praktische Übungen durchführen. Dabei können die Schüler feststellen, ob sie selbst Synästheten sind oder nicht.
Im Anschluss könnten die Schüler dann – je nach Unterrichtsfach – existierende Kunstwerke (Bilder, Musikstücke, Gedichte) untersuchen und selbst experimentell künstlerisch tätig werden. Dabei erzielen natürlich nicht nur Synästheten interessante Resultate, aber vielleicht machen sie dabei andere Erfahrungen als Nicht-Synästheten.
• Wenn Du an ein A (B, C, …) denkst, hat dieser Buchstabe eine bestimmte Farbe? Welche?
• Wenn Du an eine 1 (2, 3,…) denkst, hat diese Zahl eine bestimmte Farbe? Welche?
• Hat für Dich der Montag (Dienstag…) eine bestimmte Farbe?
• Hat für Dich der Januar (Februar…) eine bestimmte Farbe?
• Riechen von Düften: Siehst Du bei diesem Duft eine bestimmte Farbe?
• Hören von Klängen: Verbindest Du diesen Klang oder dieses Instrument mit einer Farbe? Mit einem Geruch?
Im Internet findet man verschiedene Tests, mit deren Hilfe man feststellen kann, ob man über synästhetische Wahrnehmungen verfügt und um welche es sich handelt.
Beispiele für praktische Übungen:
• Farbiges Ausmalen von Buchstaben und Zahlen. Schüler entdecken dabei, ob Buchstaben oder Zahlen für sie immer mit den gleichen Farben verbunden sind, oder nicht. Sind Buchstaben oder Zahlen fest mit bestimmten Farben verbunden, handelt es sich um eine Graphem-Farb-Synästhesie.
• Ausmalen der Tage eines Stundenplans / Anordnen der Wochentage auf einem Blatt
• Ausmalen der Monate eines Kalenders / Anordnen der Monatsnamen auf einem Blatt
• Malen / Zeichnen eines Klanges (Tierlaut, Instrumentenklang, Musikstück)
Die Schüler erfahren anhand dieser Übungen einerseits, welche Synästhesien bei ihnen selbst bestehen und andererseits welche / wie viele Synästheten es in der Klasse gibt, und auch dass synästhetische Erfahrungen sehr individuell sind. Im Anschluss an den Film und die Übungen können die Schüler dann diskutieren, welche Vor- und Nachteile Synästhesie bringen kann.
Weiterführende Aufgaben – eventuell in verschiedenen Gruppen
• Im Kunstunterricht (oder in der Kunstgruppe) können Klänge / Geräusche / Musik abgespielt werden, die dann von den Schülern in Farben und Formen oder ganze Bilder umgesetzt werden. Die Klangbeispiele können auch von den Schülern selbst mitgebracht werden.
• Im Musikunterricht (oder in der Musikgruppe) kann ein Bild betrachtet werden, und danach suchen Schüler aus dem Schulinstrumentarium ein Instrument aus, das für sie dazu passt, und setzen das Bild in ein Klangbild um. Dabei werden die unterschiedlichsten Klangbilder entstehen. Alternativ könnte ein Gedicht vertont werden.
• Im Sportunterricht (oder in der Bewegungsgruppe) könnten Schüler Klänge / Musik, aber auch Farben und Formen in Bewegung umsetzen. Auch ein Gedicht könnte in Bewegung verwandelt oder durch Bewegung illustriert werden.
In einem weiteren Schritt könnte man dann Werke von bildenden Künstlern, Komponisten oder Autoren untersuchen, von denen bekannt ist, dass sie synästhetisch arbeiten (Kandinski / Messiaen / Brentano / Goethe / Expressionistische Bewegungskünstler).