Die Schaben haben sich viele ursprüngliche Merkmale bewahrt und sind deshalb zur Einführung in die Insektenkunde besonders geeignet.
- Das Arbeitsblatt „Bauplan einer männlichen Schabe” zeigt deutlich die Dreigliederung des Insektenkörpers in Kopf, Brust und Hinterleib. Am Kopf sitzt ein körperlanges Fühlerpaar und an den drei Brustringen je ein Beinpaar, außerdem an den beiden hinteren Brustringen je ein Flügelpaar. Neben dem gegliederten Aufbau des Körpers stellt die Abbildung auch Röhrenherz und Strickleiter-Nervensystem vor. Magen-Darmtrakt und Geschlechtsorgane runden das Bild ab. Um das Blatt übersichtlich zu halten, fehlt das Tracheensystem.
- Das Material 2 unterstützt die Behandlung des „Geschlechtsdimorphismus” bei Insekten und die Einführung in den Bau der gegliederten Beine. Es stellt den ursprünglichen Typ „beißender Mundwerkzeuge” vor und erleichtert die Darstellung der „unvollkommenen Metamorphose”.
- Zwei Unterrichtswege bieten sich an: Zuerst wird der Körperbau des Insekts mit Hilfe von Abbildungen, Präparaten, Arbeitsblättern usw. entwickelt. Das Verhalten der Schaben wird anhand konkreter Arbeitsaufträge über das Medium Film beobachtet und beschrieben. Der andere Weg steigt, ebenfalls mit Fragestellungen und Arbeitsanweisungen, über den Film ein. Arbeitsblätter, Tafelbilder, Texte sichern die Unterrichtsergebnisse.
Fragen bzw. Aufträge könnten etwa so an die Klasse oder an einzelne Gruppen formuliert werden:
- Beschreibe den Körper einer Schabe!
- Stelle fest, wovon sich eine Schabe ernährt, und schildere den beobachteten Freßvorgang!
- Schildere, wie sich eine Schabe fortbewegt!
- Stelle fest, wo Schaben ursprünglich zu Hause waren, wo sie bei uns leben, zu welchen Tageszeiten sie aktiv sind, wo sie sich verstecken! Welche verschiedenen Schabenarten kommen im Film vor?
- Welche unterschiedlich aussehenden Tiere gibt es innerhalb einer Art? Wie unterscheiden sie sich in ihrem Körperbau?
- Beschreibe das Paarungsspiel der Schaben! Wie und wo vollziehen die Weibchen die Eiablage? Welchen Entwicklungstyp erkennst du? Begründe.
- Schildere den Häutungsvorgang!
- Beobachte und beschreibe die Kontaktaufnahme der gesellig lebenden Schaben!
- Aus welchem Grund gelten Schaben als Schädlinge?
- Welche Möglichkeiten der Schabenbekämpfung lernst du kennen? Überlege dir Probleme und Risiken, die mit einer Bekämpfung verbunden sind!
- Warum lässt man die Schaben selbst in einem Schweinestall nicht in Ruhe?
Lösungsvorschläge zu den Materialien
Material 1: Bauplan einer männlichen Schabe
1 Fühler; 2 „Gehirn” (Oberschlundganglion); 3 Speicheldrüse; 4 Kaumagen mit Blindsäcken; 5 Malpighigefäße (Nierenfunktion); 6 Hoden; 7 Bauchmark (Strickleiter-Nervensystem); 8 Mitteldarm; 9 Röhrenherz; 10 Cerci (zwei); 11 Vorderflügel am zweiten Brustring; 12 Hinterflügel am dritten Brustring.
Kopf – Brust aus drei Brustringen (mit je einem Beinpaar und Flügelpaaren am zweiten und dritten Brustring – gegliederter Hinterleib.
Material 2: Geschlechtsdimorphismus
a Kopf; b erster Brustring; c zweiter Brustring; d dritter Brustring; e Hinterleib; f Cerci; g Styli; h Vorderflügel am zweiten Brustring.
Material 2: Hinterbein der Küchenschabe
a Coxa (Hüfte); b Trochanter (Schenkelring); c Femur (Schenkel); d Tibia (Schiene); e Tarsus (Fuß); g Praetarsus; f und g für das Laufen – Sohlenbläschen und Haftläppchen insbesondere auf glatten Flächen von Bedeutung.
Material 3: Mundwerkzeuge einer Schabe
Beißende oder kauende Mundwerkzeuge; A Oberlippe; B Paar Mandibel (Oberkiefer); C Paar 1. Maxille (Unterkiefer); D paarige 2. Maxille (Unterlippe).
Material 3: Entwicklung der Schaben
B Larve; C Imago. Ei --› Larve --› .... --› Larve --› Imago: unvollkommene Metamorphose (Hemimetabolie).