Bezug zu den Bildungsplänen
Der inhaltlich reiche Ansatz der Sendung ermöglicht einen fächerverbindenden Einsatz mit Bezügen zu Teilgebieten der Geographie/EWG und der Biologie/NWA in der Sekundarstufe I, insbesondere in den Klassenstufen 5 und 6.
Geographische Bezüge bestehen zu den Themenbereichen Orientierung im Raum (genauer: Verortung von Großlandschaften Deutschlands und Europas) und Beschäftigung mit einer Landschaft hinsichtlich exemplarischer erdgeschichtlicher Ereignisse (in diesem Fall: geologischer Aufbau des Mittelgebirges Schwarzwald und Karbildung).
Im Fachbereich Naturwissenschaften stellt das Staunen über die biologische Vielfalt ein unterrichtliches Grundprinzip dar. Die Sendung „Der Schwarzwald - Pflanzen und Tiere“ bietet ausgewählte Einblicke in Fauna und Flora, verdeutlicht die Prägung der Landschaft aufgrund bestimmter Pflanzen- und Tierarten und informiert zusätzlich über Nutzungsmöglichkeiten durch den Menschen.
Zudem soll Schülerinnen und Schülern Erkenntnisgewinn durch Sekundärerfahrungen, beispielsweise durch Filme, ermöglicht werden.
Beschreibung des Unterrichtsablaufs
Die folgende Beschreibung des Verlaufs bezieht sich auf eine Doppelstunde beziehungsweise auf zwei zeitlich getrennte Unterrichtsstunden:
Der Unterricht beginnt mit einem Brainstorming zum Begriff „Schwarzwald“. Die Lehrperson kann das Wort an die Tafel schreiben und eventuell zusätzlich ein Folienbild einblenden. Nachdem sich die Schülerinnen und Schüler zunächst in Einzelarbeit Notizen gemacht haben, werden sie aufgefordert einzelne Begriffe an die Tafel zu schreiben. Dazu können für die zügige Durchführung mehrere Kreidestücke beziehungsweise Tafelstifte in Umlauf gebracht werden.
Danach werden die angeschriebenen Begriffe kurz besprochen, gegebenenfalls erläutert oder korrigiert. Im Plenumsgespräch betont die Lehrkraft die vielfältigen inhaltlichen Ansätze, die zu erkennen sind, und erklärt diese zur Basis der weiteren Arbeit am Thema.
Nachdem der Film angekündigt wurde, werden abwechselnd und zufällig die vier thematisch unterschiedlichen Arbeitsblätterin der Klasse verteilt (AB 1: Eis & Gestein, AB 2: Fichten & Tannen, AB 3: Säuger & Vögel, AB 4: Holz & Flöße). Die Kinder erhalten die Gelegenheit, ihr jeweiliges Arbeitsblatt zu überfliegen, damit sie es während des Films oder kurz danach alleine bearbeiten können.
Anschließend setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit den gleichen Arbeitsblättern zusammen, besprechen ihre Lösungsansätze, ergänzen und korrigieren sich gegenseitig. Hier könnte die erste 45-Minuten-Sequenz enden.
Danach findet eine neue Gruppenbildung statt, indem sich Teams aus je vier Schülerinnen und Schülern mit jeweils unterschiedlichen Themen treffen (Gruppenpuzzle). Gemeinsam bearbeiten sie das zusammenfassende Arbeitsblatt 5.
Zur Bestätigung der erarbeiteten Informationen wird der Film nun ein zweites Mal geschaut. Die Vierer-Gruppen bleiben zusammen und formulieren ein Schreiben an die Klassenlehrerin/den Klassenlehrer, in welchem für einen Landschulheimaufenthalt im Schwarzwald geworben wird (Arbeitsblatt 6). Die Teams sollen dabei sachbezogen argumentieren und so die gewonnenen Erkenntnisse umsetzen.
Am Ende dieses Unterrichts werden einzelne Gruppen-Briefe vorgelesen. Als topographische Übung wird die Karte vom Schwarzwald (Arbeitsblatt 7) als Hausaufgabe gegeben.
Methodische Erläuterungen
Die Unterrichtsstunde beginnt mit einem Brainstorming, da zahlreiche Schülerinnen und Schüler bestimmt Assoziationen zum Schwarzwald haben, sei es durch Urlaubserfahrungen, Fernsehsendungen usw. Das wahrscheinlich oberflächliche Wissen kann genutzt werden, um damit weiter zu arbeiten.
Die sich anschließende erste Gruppenbildung erfolgt zufällig durch das Verteilen der Arbeitsblätter. Das ist so beabsichtigt, da die Zusammensetzung nach Interessen, also die Bildung von Neigungsgruppen bei den angebotenen Themen, mit großer Wahrscheinlichkeit dazu führen würde, dass hauptsächlich das Arbeitsblatt „Säuger & Vögel“ zu ungunsten der anderen gewählt würde.
Die zweite Gruppenbildung ergibt sich wiederum aus der Themeneinteilung, eventuell muss die Lehrperson steuernd eingreifen. Am Ende dieser Arbeitsphase verfügt die ganze Klasse über Kenntnisse, die in der Folgeaufgabe, der motivierenden Argumentation für eine Klassenreise, angewendet werden.
Alle Arbeitsaufgaben sind so angelegt, dass sie rasch erledigt werden können. So können die Schülerinnen und Schüler in der ersten Phase immer noch gut dem Filmgeschehen folgen. Im zweiten Arbeitsschritt, der Ergebniszusammenfassung, wird der zügige Unterrichtsfluss gewährleistet.
Dass der Film ungewöhnlicherweise ein zweites Mal gezeigt wird, hat zwei Gründe: Das Gelernte wird bestätigt und somit vertieft, außerdem soll der emotionale Zugang durch die ästhetischen Aufnahmen, die nun ohne Arbeitsaufträge zu genießen sind, gestärkt werden.