Für den normalen Arbeiterhaushalt war die elektrische
Beleuchtung noch lange unerschwinglich. Ein Preis von
6 Mark für die Kohlefadenlampe und von 80 Pf. für
die Kilowattstunde im Jahr 1890 scheint nicht so teuer
zu sein, zahlen wir doch heute ca. 20-25 Pf./kWh.
Im Verhältnis zum Monatseinkommen eines Arbeiters
von weniger als 100 Mark war die elektrische Beleuchtung
jedoch luxuriös teuer. Dagegen konnte eine Familie
für weniger als 2 Mark monatlich das nötige
Petroleum für eine Petroleumlampe kaufen, die in
vielen Haushalten ausreichen musste. Selbst Gasbeleuchtung
konnten sich viele nicht leisten.
Auch 1910 waren erst 3,5% der Berliner Wohnungen an
die Elektrizitätsversorgung angeschlossen, 1918
waren es deutschlandweit nur 6,6% der städtischen
Wohnungen. Aber seit 1900 wuchs die installierte Leistung
der Elektrizitätswerke rasant. Mechanisierungen
und Rationalisierungen im Produktionsprozess ließen
die Preise für Glühlampen stetig sinken, so
dass sich die elektrische Beleuchtung ab den 20er Jahren
auch in den Privathaushalten verbreitete.