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Emil Rathenau (Vater des 1921 erschossenen deutschen Außenministers Walter Rathenau) hatte 1881 Edisons Glühlampe in Paris gesehen und erwarb in der Folgezeit die Nutzungsrechte für die entsprechenden Patente für Deutschland. Er gründete dafür die Deutsche Edison Gesellschaft, aus der später die AEG (Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft) hervorging, und machte sich in Zusammenarbeit mit dem damals größten deutschen Elektrotechnikunternehmen, Siemens & Halske, daran, Glühlampen zu bauen und Stromversorgungen zu installieren.

 


Das erste kleine Blockkraftwerk in Berlin (1884). Rechts die Dampfmaschinen, in der Mitte die Edison-Dynamomaschinen, links der Maschinist, der je nach Belastung die Stromerzeugung von Hand regeln musste.

 

1884 errichtete er in Berlin eine Blockstation, ein kleines Kraftwerk, das genau einen Häuserblock versorgen konnte. 1885 baute die Deutsche Edison Gesellschaft ein größeres Kraftwerk, dass zunächst 28, im Folgejahr 156 Abnehmer angeschlossen hatte. Dies waren in der Anfangsphase hauptsächlich größere Institutionen, wie das Königliche Schauspielhaus oder die Reichsbank, Restaurants und Geschäfte. Diese Abnehmer hatten neben den erforderlichen finanziellen Mitteln auch ein besonderes Interesse an dem neuen Licht, sei es der werbewirksame Reiz des Modernen oder, wie im Theater, der große Vorteil, dass die Raumluft nicht mehr durch Verbrennungsgase belastet wurde und die Brandgefahr vermindert war.



 
 
Thomas Alva Edison besucht die AEG Berlin. Der amerikanische Erfinder Thomas Alva Edison (r)
mit Emil Rathenau (l) im Kraftwerk Berlin-Moabit im Jahr 1911. © dpa