Die
Tropen
In den verschiedenen Klimazonen der Erde gibt es Unterschiede
in der Wolkenbildung. Im tropischen Regenwald etwa
folgt das Wetter jeden Tag im Jahr dem gleichen Schema:
Die Sonne geht gegen 6 Uhr fast ohne Morgendämmerung
auf und brennt schon bald vom zunächst wolkenlosen
Himmel. Viel Wasser verdunstet, die Luftfeuchtigkeit
ist extrem hoch. Das Atmen fällt unter diesen
Bedingungen schwer - Bedingungen wie in einem Treibhaus
im Hochsommer.
Im tropischen Regenwald verdunsten
vormittags gewaltige Wassermengen. © dpa
Es
bilden sich am Vormittag langsam immer mehr Wolken.
Mittags haben sie schon eine recht dunkle Farbe angenommen,
und die Sonne steht im Zenit. Gegen 14 Uhr bricht
ein heftiges Gewitter über den Regenwald herein
und es stürzen Sturmfluten auf die Erde nieder.
Nach zwei bis drei Stunden ist der Spuk vorbei.
Die Sonne erscheint wieder am Himmel, die Wolken sind
fast vollständig abgeregnet und haben sich aufgelöst.
Gegen 18 Uhr verschwindet die Sonne so schnell, dass
man fast zusehen kann, wie sie untergeht. Am nächsten
Tag wiederholt sich dieser Ablauf, Monat für
Monat - Jahreszeiten gibt es hier nicht.
Die
Wüsten
In den äquatornahen Wüstengebieten entstehen
dagegen so gut wie nie Wolken. Hier gibt es kein Wasser
am Boden, das verdunsten könnte. So brennt die
Sonne erbarmungslos auf Felsen, Steine oder Sand.
Die Luftfeuchtigkeit ist sehr niedrig, alles vorhandene
Wasser verdunstet schnell. Pflanzen, die hier wachsen
haben raffinierte Schutzmechanismen entwickelt, damit
sie nicht sofort austrocknen. Wüstenpflanzen
haben sich perfekt dem Klima angepasst, sodass sie
eine lange Zeit - manchmal Jahre - ohne Regen überstehen
können.
Die fehlenden Wolken führen dazu, dass die aufgeheizte
Erde sehr schnell wieder abkühlt. Die Wärmestrahlung,
die jeder warme Körper abgibt, kann in der Wüstennacht
direkt in die höheren Luftschichten und in den
Weltraum gelangen, ohne von Wolken zurück zur
Erde reflektiert zu werden. Deshalb wird es in der
Wüste nachts sehr kalt.
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