Der entscheidende Teil eines Flugzeugs ist der Flügel.
Nur er produziert Auftrieb, alle anderen Teile sind aus
aerodynamischer Sicht eher störend. Deshalb versuchen
Ingenieure, ein Flugzeug zu bauen, das nur aus Flügeln
besteht - so genannte "Nurflügler" oder
"flying wings".
Die Strömungsverhältnisse bei den Nurflüglern
sind recht komplex, die Entwicklung ist noch nicht allzu
weit vorangeschritten. Doch die Idee ist nicht neu: Schon
1910 erhielt der deutsche Flugzeugingenieur Hugo Junkers
ein Patent auf die Idee das gesamte Volumen eines Flugzeugs
im Flügel unterzubringen. Seit dieser Zeit haben
verschiedene Erfinder immer wieder Prototypen vorgestellt,
die sich aber meist wegen ungünstiger äußerer
Umstände nicht durchsetzten. "Wir müssen
alles neu erfinden", sagt Nasa-Entwicklungsleiter
Robert Mc Kinley vom Forschungszentrum Langley. "Röhren
mit Flügeln dran hat man seit 50 Jahren genauestens
untersucht. All diese Erfahrung werfen wir weg - wir können
sie nicht nutzen."
Nurflügler kommen durch den verringerten Luftwiderstand
mit deutlich weniger Treibstoff aus als konventionelle
Flugzeuge, sie stürzen weniger leicht ab, und die
Passagiere sind besser vor Fluglärm und bei Unfällen
auch vor dem Kerosin geschützt, was lebensrettend
sein kann.
Passagier-Nurflügler
(Entwurfsabbildung) und B-2-Bomber der U.S. Air Force
© dpa
Der
B-2-Bomber der U.S. Air Force ist ein Nurflügler,
der sich durchgesetzt hat - auch wenn es bisher weltweit
nur 21 Maschinen gibt. Ein einziges Flugzeug kostet Kritikern
zufolge eine Milliarde Dollar, Entwicklungskosten nicht
mitgerechnet. Es hat eine Flügelspannweite von 52
Metern und ist seit 1993 im Einsatz. Dieses Flugzeug wird
von den Militärs gelobt, weil es eine so große
Reichweite hat, dass damit alle denkbaren Ziele weltweit
von Amerika aus angegriffen werden können. Es war
bisher im Kosovo und in Afghanistan im Einsatz. Durch
die neuartige Konstruktion trägt es auch eine große
Ladung (18 Tonnen).
Neben
dem Nurflügler-Prinzip zeichnet sich der B-2-Bomber
vor allem durch seine "Stealth"-Technik aus.
Er besitzt fast keine rechten Winkel und besteht aus Materialien,
die Radarstrahlung kaum reflektierten. So ist er für
die Flugabwehr auf den Kontrollschirmen nahezu unsichtbar,
daher wird er auch als Tarnkappenbomber bezeichnet.