Antonín Dvořák wird 1841 in Nehalozeves geboren. Das ist ein kleiner Ort in Böhmen, einem Landstrich, der heute in Tschechien liegt. Damals gehört die Region zum großen, vom österreichischen Wien aus regierten Habsburgerreich. Dvořák lernt und spricht daher in der Schule nicht Tschechisch, sondern Deutsch.
Sein Vater ist Schlachter und führt eine Gaststätte, aber er spielt auch Bratsche und weckt bei seinem Sohn schon früh das Interesse für Musik. Der kleine Antonín lernt Geige, Klavier und Orgel und schreibt mit 14 Jahren seine erste Komposition.
Die Jahre als Bratscher im Orchester
Nach seiner Schulzeit verdient er sein Geld vor allem als Bratscher: Er spielt zunächst viel Tanzmusik in Kaffeehäusern und wird 1862 schließlich Stimmführer der Bratschen im Orchester des "Interimstheaters" in der heutigen tschechischen Hauptstadt Prag.
Das "Interimstheater", ein Vorgänger des Nationaltheaters, ist ein Opernhaus, das die tschechische Bevölkerung der Stadt zum Ausdruck ihres Nationalbewusstseins errichtet hat. Die Tschechen beginnen damals nämlich, sich ihrer eigentlichen Wurzeln zu besinnen, und wollen nicht länger von den österreichischen Habsburgern abhängig sein.
Eine wichtige Figur dieser kulturellen Nationalbewegung ist der Komponist Bedřich Smetana, der die meisten Aufführungen dirigiert, bei denen Dvořák als Bratscher im Orchester sitzt. Heute betrachtet man beide als die wichtigsten tschechischen Nationalkomponisten.