Impressionen von den Dreharbeiten
"Wir bleiben stecken," warnt der Regisseur am Steuer des Pick-ups mit Allradantrieb.
"Aber nein," meint Oscar selbstsicher, wie sich das gehört für einen Häuptling. Der Wagen schwankt wie ein Schiff. Der dünne Humusboden des zentralbrasilianischen "Cerrado" wird sehr schnell aufgerissen, Pisten verwandeln sich in kurzer Zeit in sandige Rillen. Mit Vollgas rasen wir in die Kurven, das ist die einzige Chance, um weiterfahren zu können. Florian Pfeiffer umklammert seine Kamera wie ein Kind, sucht die Optik gegen Schläge zu schützen. Tonassistent Walter de Souza hält sich hinten auf der Ladefläche fest, so gut er kann. Ein halbes Dutzend Indianer haben sich mit ihm hineingepresst. Transport ist selten, hier im Indianerreservat der Krahô, im Bundesstaat Tocantins, jede Mitfahr-Gelegenheit wird genutzt.
Der Motor heult auf.
"Und doch bleiben wir stecken".
"Aber nein," beschwigtigt Oscar einmal mehr, "wir bleiben nicht stecken". Minuten später blickt er stolz herüber, denn er hat Recht behalten, die schlimmste Strecke ist durchfahren. Flache Steine geben dem Boden Zusammenhalt, die Piste ist jetzt hart, endlich können wir etwas langsamer fahren. "Bald sind wir da" verspricht Oscar.
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