"Essen für das Ruhrgebiet"! Am Ursprung dieser Erfolgsgeschichte liegt der Essener Dom, die Keimzelle der Stadt Essen. Begonnen wurde mit den Arbeiten an dem Sakralbau im Jahre 850 an der Kreuzung bedeutender Handelsstraßen – nachdem ein Stift für eine fromme Frauengemeinschaft gegründet worden war.
Etliche Essener Äbtissinnen waren ursprünglich Töchter aus dem Kaiserhaus, und so gewannen der Ort und die Umgebung rasch an politischer Brisanz. Die Prinzessinnen beherrschten das Pokerspiel um Macht und Einfluss und wurden in den Rang von Reichsfürstinnen erhoben. Der Schatz, den sie zusammentrugen, ist heute einer der bedeutendsten Kirchenschätze Europas.
Zu diesem Schatz gehört unter anderem die goldene Madonna, die älteste Marienskulptur der Welt. Einmal im Jahr, wenn ihr Zustand überprüft wird, wird der Dom zum geschlossenen Hochsicherheitstrakt und die Madonna aus der Vitrine hinter Eisengitter und Panzerglas hervorgeholt. Üblicherweise darf niemand in diesem Moment dabei sein, und so hat das WDR-Team anlässlich der RUHR 2010 exklusive Aufnahmen machen können.
Die Geschichte des Essener Doms ist Frauenpower pur und lässt sich bis heute an der Architektur ablesen. Zwei Brandkatastrophen gaben der Frauengemeinschaft Gelegenheit, ihre Kirche jedes Mal größer und schöner als zuvor wieder aufzubauen. Eine Erfolgsstory, die im 19. Jahrhundert durch Napoleon und die Preußen ein jähes Ende fand. Seine große Renaissance erlebt das Bauwerk 1958 – als es zur Kathedrale erhoben wird, zum Sitz des Ruhrbischofs Franz Hengsbach.
Der Film "Der Essener Dom" ist eine Mischung aus klassischer Dokumentation, szenischen Rekonstruktionen und Computeranimation. Von den frommen Anfängen des Ruhrgebiets über den politischen Aufstieg, vom totalen Zusammenbruch bis hin zur schillernden Metropole spannt "Der Essener Dom" den Bogen über mehr als elfhundert Jahre.