Bezug zu den Bildungsplänen
Zentrale Anliegen des naturwissenschaftlichen Bildungsauftrages aller Schularten sind die Aspekte „Erschließen von Phänomenen, Strukturen und natürlichen Prozessen“ und „Staunen über die biologische Vielfalt“. Im Fach Technik ist das selbständige Untersuchen und Bewerten technischer Gegenstände „ausgehend von einer konkreten Problemstellung“ von besonderer Bedeutung.
Die Folge „total phänomenal – Saugstark“ trägt gerade diesen inhaltlichen und methodischen Forderungen in besonders motivierender und anregender Weise Rechnung. Ausgehend vom Vorkommen des Saugnapf-Mechanismus in der Natur wird die Brücke zur technischen Anwendung des Prinzips in unserem Alltag, aber auch für die industrielle Produktion geschlagen.
Vorschlag für einen Unterrichtsablauf
Die Stunde beginnt mit einem sehr eindrücklichen Foto, welches beispielsweise einen Kraken mit seinen tausenden Saugnäpfen an der Scheibe eines Aquariums zeigt. Die Schülerinnen und Schüler beschreiben zunächst das Bild, nennen den Namen des gezeigten Tieres und stellen, nach einem Impuls des Lehrers, Vermutungen darüber an, welche Überlebensvorteile die zahlreichen Saugnäpfe an den Armen des Oktopus’ bringen. Die Vermutungen werden schriftlich an der Tafel festgehalten.
Im Anschluss daran werden einfache Saugnäpfe mit folgender Aufgabenstellung paarweise verteilt: Zunächst soll damit frei experimentiert, dann der Frage nachgegangen werden, wie es möglich ist, dass dieser recht einfache Mechanismus eine solch starke Kraft entwickeln kann. Im Zentrum der Untersuchung steht nun also der eigentliche „Festsaug-Vorgang“. Die Schülerinnen und Schüler machen sich dazu stichwortartig Notizen, um diese im Anschluss daran vorzutragen und untereinander zu vergleichen.
Arbeitsblatt zum Saugnapf
In der folgenden Unterrichtsphase wird erst das Arbeitsblatt „Prinzip Saugnapf“ verteilt und besprochen, dann die Sendung „total phänomenal – Saugstark“ gezeigt. Mithilfe des anschließend bearbeiteten und korrigierten Arbeitsblatts überprüfen die Schülerinnen und Schüler nun eigenständig ihre anfangs aufgestellten Hypothesen zur Funktionsweise von Saugnäpfen.
Ganz am Ende des Unterrichts wird auf die vermuteten Überlebensvorteile für den Oktopus eingegangen und mit denen der im Film vorgestellten weiteren Tiere verglichen. Zur Vertiefung des Verständnisses für dieses Phänomen kann eines der Arbeitsblätter „Saugnäpfe – einfach stark für Mensch und Tier“ oder „Der neue Sauger“ ausgegeben werden.
Methodische Erläuterungen
Der Grundaufbau der dargestellten Unterrichtsstunde folgt eng naturwissenschaftlichen Prinzipien:
- Ein Phänomen wird beschrieben.
- Über die Gründe dieser Erscheinung werden Vermutungen angestellt.
- Die Hypothesen werden überprüft und somit verifiziert oder falsifiziert.
Die Überprüfung der Schüler-Spekulationen findet dabei im Grunde auf zweierlei Art statt. Die experimentelle Herangehensweise basiert auf der Eigenerfahrung im spielerischen Umgang mit den einfachen Saugnäpfen. Die letztendliche Erklärung erhält die Klasse durch den methodisch zielgerichteten Einsatz der Folge „total phänomenal – Saugstark“. Die Auswahl der beigefügten Materialien soll einen variantenreichen Einsatz ermöglichen: Das Arbeitsblatt „Prinzip Saugnapf“ ermöglicht, wie oben beschrieben, die Überprüfung der aufgestellten Vermutungen. Der reproduktiven Sicherung ausgewählter im Film vermittelter Tatsachen dient das Blatt „Saugnäpfe – einfach stark für Mensch und Tier“. Dagegen ist das Arbeitsblatt „Der neue Sauger“ eindeutig auf den kreativen Transfer gewonnener Erkenntnisse ausgerichtet. Die Phantasie von Schülerinnen und Schülern wird angeregt und mit neuem Wissen verknüpft.