Da Zoos so gut wie keine Tiere mehr in der ‚freien‘ Natur fangen, müssen sie selbst Tiere züchten. Damit das klappt, vertrauen die Zoologen auf ihren reichhaltigen Erfahrungsschatz. Welches Tier muss weitgehend allein leben, wer wächst in Familien auf und wo sind ganze Kolonien notwendig, damit sich Nachwuchs einstellt? Leopardeneltern werden vorsichtshalber getrennt, wenn der Nachwuchs das Gehege erobert. Delfinkinder wachsen zunächst ebenfalls nur bei der Mutter auf, bevor sie in die Gruppe dürfen. Bonobo-Affen integrieren gar Waisenkinder von Artgenossen und in Köln entstand eine vermehrungsfreudige Herde Asiatischer Elefanten, weil der Zoo ihnen viel Platz zur Verfügung stellt.
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Was Tiere im Zoo den ganzen Tag so tun
Zoos orientieren sich an wissenschaftlichen Erkenntnissen über das Tierverhalten, um ihren Schützlingen ein artgerechtes Leben zu ermöglichen. Da Zootiere ihr Futter regelmäßig und maulgerecht serviert bekommen und sie in ihrem Gehege weder Konkurrenten noch Feinde fürchten müssen, fehlt es ihnen oft an Bewegung. Manche Tiere werden regelrecht zu Faulpelzen. Zoos unterhalten daher Beschäftigungsprogramme, um die Sinne ihrer Schützlinge wach zu halten. Eisbären spielen mit Surfbrettern, Giraffen leisten an einem Eimer-Mobile Zungenakrobatik und Gorillas nutzen Stöckchen als Hilfsmittel, um Futter zu ergattern. Und ein Kofferfisch braucht in seinem Aquarium Taucher als Spielkameraden.
So wachsen Tierkinder im Zoo auf
Nesthocker und Nestflüchter, schwierige Geburten und gelungene Nachzuchten prägen den Alltag der Zoos. Langjährige Erfahrung und moderne Haltungsbedingungen ermöglichen den Tiergärtnern zunehmend häufiger, viele auch seltene Arten zu züchten.
Tollpatschige, wilde und kuschelnde Tierkinder locken nicht nur Besucher, sie sind wichtig für den Erhalt der Arten in Zoos. Und sie sollen möglichst ungestört aufwachsen. Flauschige Geparden-Junge klettern zusammen mit Geschwistern unter Aufsicht der alleinerziehenden Mutter. Ein Nashornbaby dagegen wächst als Einzelkind auf und misst seine Kräfte rüde an seinen Artgenossen. Erdmännchen hingegen wachsen in einer Kolonie auf und entdecken die Umwelt, während Blutbrustpaviane einen Kindergarten bilden und dort ein Affentheater vollziehen.