Anders als die umgangssprachliche Verwendung des Begriffs „Nische“ nahelegt, handelt es sich bei einer ökologischen Nische nicht um einen Raum, den eine Art besetzt, sondern um ein Beziehungsgefüge, das sich im Verlauf der Evolution einer Art in Anpassung an ihre Umwelt gebildet hat. Im Gegensatz zu den Begriffen Habitat und Biotop, die einen physischen Ort bezeichnen, beschreibt eine ökologische Nische die Wechselbeziehung zwischen einer Art und ihrer unmittelbaren Umgebung.
Bedeutung einer ökologischen Nische
Die ökologische Nische einer Tierart wird u. a. bestimmt durch das Vorhandensein von Nist-, Versteck- und Überwinterungsplätzen und durch biotische und abiotische Umweltbedingungen. Zu den biotischen Faktoren zählt die belebte Natur, also andere Organismen (Beute, Fressfeinde, Konkurrenten oder Parasiten), zu den abiotischen Faktoren gehören Sonnenlicht, Temperatur, Luftfeuchtigkeit oder PH-Wert. Wichtig ist, dass eine Art in ihrer Nische Ressourcen vorfindet und nutzt, aber auch welche „ökologische“ Rolle sie selbst in dieser Nische spielt.
Mehrere Nischen in einem Biotop
In einem Biotop können verschiedene Arten ihre ökologische Nische finden und nebeneinander existieren, ohne sich zu stören, vorausgesetzt die jeweiligen Nischen unterscheiden sich so, so dass ihre Nutzer die Ressourcen - Nahrung, Brutplätze, Aktivitätszeiten - untereinander aufteilen können. Leben zum Beispiel verschiedene Vogelarten im selben Lebensraum, so bilden sie verschiedene ökologische Nischen.