Die Familie der Blasinstrumente ist in zwei Zweige unterteilt: Die Holz- und die Blechbläser. Sie teilen sich die mittleren Reihen im Orchester. Aus der Sicht des Dirigenten oder der Dirigentin sitzen meistens links die Holz- und rechts die Blechinstrumente.
Wer auf der Bühne in Richtung der Holzbläser schaut, ist schnell irritiert: In der Holz-Sektion eines modernen Orchesters blitzt reichlich Metall auf. Aber auch, wenn sie nicht ganz und gar aus Holz gefertigt sind, haben Holzblasinstrumente immer ein hölzernes Mundstück. Der Begriff "Holzbläser" bezeichnet Instrumente mit einem hölzernen Mundstück und mit Löchern.
Blasinstrumente: Länge, Dicke und Tonlöcher entscheiden über Ton
Welcher Ton entsteht, hängt davon ab, wie lang und dick das Instrument und somit die durch das Blasen entstehende Luftsäule ist, und welche Tonlöcher der Spieler oder die Spielerin mit den Fingern oder mit dafür vorgesehenen Klappen öffnet oder schließt.
Querflöten werden inzwischen fast immer aus Metall hergestellt. Die eine Oktave höher gestimmte "kleine Schwester" der Querflöte ist die Piccoloflöte. Sie ist mit 32 Zentimetern nur etwa halb so lang wie die Querflöte und wird eingesetzt, um Musikstücken Exotik zu verleihen oder um schrille, naturähnliche Effekte zu setzen.
Die Klarinette ist ungefähr genauso groß wie die Querflöte, klingt aber viel tiefer, fast eine Oktave. Das liegt vor allem am Mundstück der Klarinette, durch das die Luft im Inneren des Instruments anders schwingt.
Das Fagott ist größer und klingt tiefer als die Klarinette. Es hat ein ganz besonderes Mundstück, das Doppelrohrblatt. Dabei handelt es sich um ein dünnes Röhrchen, das mit einem sogenannten S-Bogen an den Korpus des Fagotts angesteckt wird.
Die Oboe besteht aus einem 65 Zentimeter langen Holzzylinder mit Metallklappen. Wichtig für den Klang des Instruments ist das aus Holz und Metall gefertigte, kurz "Rohr" genannte, Mundstück. In Orchestern gibt es meist zwei Oboenstimmen oder eine Oboe und ein Englischhorn, das die gleiche Bauart hat, aber eine Oktave tiefer klingt.
Blockflöten sind auch Holzblasinstrumente. Sie werden aber kaum in Sinfonieorchestern eingesetzt.
Horn, Posaune und Trompete: Blechblasinstrumente
Bei den Blechblasinstrumenten ist der Name Programm: Sie bestehen – vom Mundstück bis hin zum Ventil – wirklich aus Blech von Metalllegierungen wie Messing oder Neusilber. Töne entstehen, indem die spielende Person ihre locker aneinander gepressten Lippen knapp vor das Mundstück hält. Erst geraten seine Lippen zum Schwingen, diese Schwingungen gibt er an die Luftsäule im Inneren seines Instruments weiter. Blechinstrumente verfügen anders als Holzblasinstrumente über Ventile und Züge, hiermit verlängert oder verkürzt das Blasinstrument die Luftsäule und verändert damit den Ton.
Das Horn ist eine Besonderheit unter den Blechblasinstrumenten. Das beginnt mit seinem Klang: Viele sagen, dass er mehr dem eines Holzblasinstrumentes ähnelt als dem "schweren Blech". Deshalb platzieren manche Orchester ihre Hörner so, dass sie links außen sitzen, also bei den Holzblasinstrumenten. Noch etwas ist beim Horn anders als bei den übrigen Blechinstrumenten: Es hat ein trichterförmiges Mundstück, während die Luft bei Trompete, Posaune und Tuba durch ein kesselförmiges Mundstück in das Instrument gelangt.
Die Trompete klingt höher als das Horn. Es gibt sie in vielen Größen und Ausführungen. Je kleiner eine Trompete ist, umso höher klingt sie. In Orchestern ist die C-Trompete die Standardtrompete.
Die Posaune klingt aufgrund ihrer Bauweise tiefer als die Trompete. Ein wichtiges Merkmal ist der Stimmzug. Schiebt der Posaunist den Stimmzug heraus, verlängert er die Luftsäule, und es entsteht ein tieferer Ton.
Auch wenn man es auf den ersten Blick nicht sieht: Die Basstuba hat von allen Blechblasinstrumenten die größte Grundrohrlänge und entsprechend auch den tiefsten Klang. Das Rohr ist mehrfach gewunden. In der Fachsprache heißen die Windungen Ventilschlaufen.