Das didaktische Konzept entstand in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Havva Engin, die sich an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe und der Fachhochschule Bielefeld auf den Bereich Sprachentwicklung von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund spezialisiert hat.
Bei „Deutsch als Zweitsprache" und allgemeiner „Sprachförderung" hat man es mit Kindern zu tun, die bereits in der deutschen Sprachumgebung leben und mehr oder weniger gute Deutschkenntnisse besitzen. Deshalb sind die Dialoge der Sendereihe in normaler, einfacher Umgangssprache gehalten, wobei Wert darauf gelegt wurde, dass sie ganz bestimmte zu erarbeitende Wortfelder und Strukturen enthalten.
Eine Fernsehreihe für Grundschüler braucht Figuren, mit denen sich die lernenden Kinder identifizieren können. Und so sind Mumbro und Zinell kindliche Fantasiefiguren aus einer fernen, unbekannten Welt, welche die Menschenwelt oftmals mit erstaunten Augen betrachten. Sie haben zwar schon eine gewisse Erfahrung, aber verstehen bei Weitem noch nicht alles, was die Menschen so treiben, und das führt oft zu Missverständnissen.
Die dargestellte Welt, in die Mumbro und Zinell in jeder Folge reisen, ist unsere multikulturelle Alltagswelt, in der Deutsch gesprochen wird, die aber nicht ausgesprochen „deutsch" ist. Oft sind die Menschen, die Mumbro und Zinell dort antreffen, auch etwas skurril, denn Humor und Überraschungen gehören zu jeder Folge.
Alle Sendungen sind so strukturiert, dass sich an bestimmten Sollbruchstellen Gesprächsanlässe für den Unterricht bieten: für Rückblicke, Nacherzählungen, Spekulationen über den Fortgang der Geschichte, die Entwicklung alternativer Lösungen und das Einbringen von Erfahrungen aus dem Leben der Kinder und aus deren Herkunftskulturen. So kann das Sprachmaterial situativ eingebunden werden. Denn das Wichtigste beim Deutschlernen ist das Sprechen, und der Hauptteil der Arbeit findet nicht beim reinen Anschauen der Sendung statt, sondern darum herum im handlungsorientierten Unterricht und außerhalb des Unterrichts. Konkrete Unterrichtsvorschläge und Arbeitsblätter ergänzen die Fernsehreihe.
Lernfeld | Mumbro & Zinell |
---|---|
Ich und du | ... im Zirkus ... im Wald ... beim Umzug |
Lernen | ... in der Schule ... im Museum |
Sich orientieren | ... unterwegs ... in der Küche ... im Kaufhaus ... im Museum |
Miteinander leben | ... beim Umzug ... im Zirkus ... in der Küche |
Was mir wichtig ist | ... auf dem Bauernhof ... im Wald |
Sich wohlfühlen | ... im Krankenhaus ... im Kaufhaus ... unterwegs |
(Rahmenplan bzw. Lehrplan Deutsch als Zweitsprache)
Hinweise zur Arbeit mit den Sendungen
Sprache lernt man am besten durch Sprechen. Deshalb sind die Sendungen so strukturiert, dass sich immer wieder Gesprächsanlässe für den Unterricht bieten. Auch sind sie Ausgangspunkt für die Erarbeitung von Wortfeldern und Strukturen.
Aus diesem Grunde sollten die Sendungen zunächst nicht im Ganzen, sondern Stück für Stück vorgeführt werden. So kann anhand der einzelnen Szenen viel gearbeitet und gelernt werden. Bei Verständnisfragen kann eine Sequenz oder ein Dialogteil noch einmal abgespielt werden, eventuell sogar mit verlangsamter Geschwindigkeit zum genauen Hinhören.
Folgende Fragestellungen sind denkbar:
● Wer sind die Figuren? Wo leben sie? Wie sehen sie aus? Mögt ihr sie? Haben sie ein Problem? Wie könnten sie dieses Problem lösen?
● Was für einen Schatz könnten Mumbro und Zinell dem König bringen?
● Wo gehen die beiden jetzt wohl hin?
● Was würdet ihr an ihrer Stelle tun?
● Habt ihr so etwas ähnliches auch schon erlebt?
● Wie ist das bei euch zu Hause?
● Wie geht die Geschichte wohl weiter?
● Was ist auf diesem Standbild zu sehen? Beschreibt es oder lasst es euch beschreiben.
● Wo im Bild ist ein bestimmter Gegenstand zu sehen?
● Erzählt eurem Freund / eurer Freundin, was bisher geschehen ist.
● Was meint Person X, wenn sie das sagt?
Weitere Möglichkeiten:
● Eine Sequenz kann ohne Ton abgespielt werden, und die Kinder übernehmen die Dialoge der Figuren
● Nachspielen einer Sequenz oder einer ganzen Geschichte im Klassenzimmer. Eventuell auch mit Puppen oder Schattenfiguren. Dazu können auch die Dialoglisten der Filme verwendet werden.
● Erfinden eigener Sequenzen oder Geschichten: Stichworte notieren und mit verteilten Rollen spielen.
● Nacherzählen einer Sequenz oder einer Geschichte: Mündlich oder schriftlich und aus unterschiedlichen Perspektiven.
● Schriftliche Beschreibung eines (ausgedruckten) Standbildes.
● Kleine Inhaltsangabe oder anderer passender Text (von Schülern verfasst) als Diktattext.
● Erstellen eines Lückentextes aus den Dialogen oder aus einem Prosatext
● Anfertigen eines Arbeitsblattes zur Erarbeitung des Wortfelds
● Anfertigen von Spielvorlagen auch durch Ausdrucken von Filmbildern
● Lotto-Spiele, Memoryspiele, Fragespiele ...
● Erarbeiten eines Liedes aus den Sendungen
● Einzelne Kinder können sich ggf. auch zu Hause eine weitere Folge anschauen und sie ihren Klassenkameraden erzählen oder vorspielen.