Die
Erfindung des Telegrafen 1837 ermöglichte es,
Daten fast ohne Verzögerung weiterzugeben. Für
die Übermittlung von Wetterdaten wurde er seit
1849 in den USA von Joseph Henry eingesetzt. Doch
den Wert dieser Technik erkannte man erst 1854, nachdem
die französische Flotte im Schwarzen Meer durch
einen Sturm fast vollständig vernichtet wurde
- bevor ihre erste Schlacht im Krimkrieg begonnen
hatte. Die Generäle merkten, welchen Vorteil
eine genaue Wettervorhersage haben kann und riefen
daher ein System zur telegrafischen Übermittlung
der Wetterdaten ins Leben.
Kriegsschiff aus dem Zweiten Weltkrieg
© dpa
1944 konnten die Alliierten ihre Landung in der Normandie
zeitlich so gut planen und direkt nach einer längeren
Phase mit starken Stürmen sicher mit einer gewaltigen
Flotte über den Kanal setzen, weil sie hervorragende
Meteorologen zu Rate gezogen hatten.
Zivile
Wettervorhersage
Die größte Bedeutung hatte die Wettervorhersage
aber für die Landwirtschaft. Je genauer und langfristiger
die Vorhersage, desto besser können die Landwirte
den Zeitpunkt für die Aussaat und die Ernte planen.
Ende des 19. Jahrhunderts begannen daher offizielle
Stellen in vielen Ländern der Erde, die Bauern
mit Wettervorhersagen zu versorgen. Zunächst
über Zeitungen und spezielle Wetterbriefe, zu
Beginn des 20. Jahrhunderts dann über Telefon
und Radio.
Mit der Zunahme der Luftfahrt wurde die Wettervorhersage
seit den 20er Jahren auch für Piloten interessant.
Heute wird die Wettervorhersage nicht nur genutzt,
um optimale Routen für Flugzeuge und Schiffe
zu bestimmen, die Landwirtschaft zu optimieren oder
militärische Operationen zu starten, sondern
auch um etwa die Produktion von Winterreifen, Sommerkleidung
oder die Einlagerung von Heizöl oder Erdgas zu
steuern.
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