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Heute versuchen die Architekten und Ingenieure, Räume mit möglichst zurückhaltender Akustik auszustatten, das gilt für Kirchen, Seminarräume, Versammlungsstätten, Theater oder Konzertsäle. Die Zuhörer sollen sich ganz auf die Worte bzw. die Musik konzentrieren.

Plenarsaal 1992 gab es dabei einen spektakulären Reinfall: Die Mikrophonanlage im neu eröffneten Plenarsaal des Deutschen Bundestags war der Akustik des Raumes nicht gewachsen. Die Abgeordneten mussten wieder im provisorischen Saal des Wasserwerks tagen. Erst nach Monaten waren die Akustiker so weit, dass man in der hintersten Reihe auch verstand, was am Rednerpult gesprochen wurde. Erst dann konnten die Abgeordneten den schönen, neuen Saal in Betrieb nehmen.
Die Mikrophonanlage des 1992 eröffneten Plenarsaals des Deutschen Bundestags in Bonn brachte so manche Zwangspause mit sich. Erst nach Monaten hatten die Techniker die Akustik des Raumes im Griff.
© dpa
 

Um den Schall dorthin zu bekommen, wo er sein soll - und nur dorthin - wird mit vielen Tricks gearbeitet. An manchen Stellen werden Reflektoren angebracht, die den Schall im Raum verteilen. An anderen Stellen kommen Schluckstoffe zum Einsatz. Aber auch so genannte aktive Elemente werden eingesetzt. Das sind unauffällig angebrachte elektronische Verstärker, die dafür sorgen, dass der Schall an allen Stellen im Konzertsaal gleich gut zu hören ist.

Diese haben den Vorteil, dass sie sich automatisch an die akustischen Verhältnisse anpassen können. Es spielt beispielsweise eine Rolle, ob der Saal voll besetzt oder halb leer ist. Denn Stühle absorbieren und reflektieren den Schall anders als ein Mensch, der darauf sitzt. Viele Klassik-Liebhaber lehnen elektronische Verstärker jedoch ab, weil sie meinen, dass die Musik ohne Elektronik auskommen sollte.

Konzertsaal

In modernen Konzertsälen wird der Schall von der Decke mit so genannten Klangsegeln zu den Zuhörern gelenkt. © dpa