1912
baute der französische Ingenieur Gustave Eifel,
der Konstrukteur des Eifelturms, den ersten Windkanal.
Dieser hatte einen Durchmesser von zwei Metern und
konnte mit einer Windgeschwindigkeit von bis zu 100
km/h durchblasen werden.
Physikalisch gesehen spielt es keine Rolle, ob sich
ein Objekt durch ein Medium bewegt oder ob das Objekt
fest steht und das Medium sich an ihm vorbei bewegt.
Daher lassen sich Versuche, bei denen Objekte angeblasen
werden, direkt auf den Fall übertragen, dass
das Objekt sich durch die Luft bewegt.
Verbesserungen
Die einfachen Windkanäle wurden bald durch
Windkanäle mit geschlossenem Luftkreislauf ersetzt.
Bei diesen wird die Luft nicht einfach aus dem Versuchsraum
ins Freie geblasen, sondern in einem Röhrensystem
aufgefangen und wieder dem Propeller zugeführt.
Das hat den Vorteil, dass man Eigenschaften der Luft
wie Temperatur, Druck oder Feuchtigkeit leichter einstellen
kann. Vergleichbare Versuchsbedingungen sind für
reproduzierbare Versuchsergebnisse zwingend notwendig.
Blick
in einen modernen Windkanal © IAG Universität
Stuttgart
Mit
heutigen Windkanälen lassen sich Geschwindigkeiten
von bis zu 12-facher Schallgeschwindigkeit erreichen.
Rauch, Ruß und Fäden
Um die Luftströmungen bei geringen Geschwindigkeiten
im Windkanal sichtbar zu machen, arbeitet man mit
Fäden, mit Ruß oder aber mit Rauch. Fäden
auf der Oberfläche des untersuchten Objekts zeigen
an, wie die Luft an den jeweiligen Stellen gerade
strömt. Rauch, unterschiedlich eingefärbt,
eignet sich am besten, um die Strömung am Untersuchungsobjekt
und in seiner Umgebung zu visualisieren.
Flügelprofil
mit 5-Grad und 15-Grad im Windkanal. Deutlich sieht
man die starken Verwirbelungen
bei größerem Anstellwinkel. © IAG
Universität Stuttgart
Festgestellt
wurde, dass der Auftrieb bis zu einem Anstellwinkel
von 15 Grad nahezu linear zunimmt (siehe PDF
des Instituts für Aerodynamik und Gasdynamik,
Universität Stuttgart).
Heutzutage
hilft auch der Computer im Windkanal. Mit empfindlichen
Messgeräten wird der Druck an verschiedenen Punkten
gemessen und dann vom Computer in ein Bild umgerechnet
- der rauchfreie Windkanal ist bereits Realität.
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