Didaktisch-methodische Hinweise
Dauer
Je nach Schwerpunktsetzung 3 bis 5 Schulstunden für alle 6 Arbeitsblätter
Material
Film, Arbeitsblätter, Infoblatt, Lösungsblatt, Papier und Farben (Stifte, Wasserfarben), buntes Papier/Zeitschriften, Auswahl an Instrumenten, die für die Schülerinnen und Schüler (je nach Vorwissen) leicht zu spielen sind.
Binnendifferenzierung
Die Arbeitsblätter bieten eine Auswahl an Aufgaben, die je nach Klassenstufe und Leistungsniveau eingesetzt werden können. Sollen die Schülerinnen und Schüler selbst Musik entwerfen, kann auch dadurch differenziert werden, dass jüngeren oder leistungsschwächeren Schülerinnen und Schülern klarere Vorgaben gegeben werden. Das kann zum Beispiel geschehen durch:
- eine eingegrenzte Auswahl an Instrumenten (z. B. nur zwei sehr unterschiedliche)
- Konzentration nur auf den Rhythmus
- Vorgabe des Tonumfangs (nur 5 oder 3 Töne, die beieinanderliegen oder je einen Ton überspringen, …)
- Vorgabe verschiedener kurzer Melodien, die von den Schülerinnen und Schülern ausgewählt und verändert/fortgesetzt werden können
Arbeitsblatt 1 – Antonio Vivaldi – Kreuzworträtsel
Sozialformen
Einzelarbeit, Unterrichtsgespräch
Material
Film, Arbeitsblatt 1, Lösungsblatt 1
Erarbeitung/Ergebnissicherung
Die Schülerinnen und Schüler schauen den Film und rekapitulieren dessen Inhalt anschließend mit Hilfe eines Kreuzworträtsels. Zusätzlich recherchieren sie im Internet genauer, wie Vivaldi als Musiklehrer am Ospedale della Pietà wirkte (Aufgabe 1).
Arbeitsblatt 2 und 3 – Sommer und Barock in Venedig
Sozialformen
Unterrichtsgespräch, Partnerarbeit
Material
Arbeitsblätter 2 und 3, Lösungsblatt 2, Audio
Einstieg
Die Schülerinnen und Schüler hören sich den dritten Satz aus Vivaldis „Sommer“ an und ordnen ihren Höreindrücken begründet ein passendes Bild zu (Arbeitsblatt 2, Aufgabe 1a und b). Es sollte leicht nachvollziehbar sein, dass die Musik eher an ein Gewitter mit Donner und Blitzen erinnert als an einen sonnig-ruhigen Sommertag.
Erarbeitung 1
Mit Hilfe des Infoblatts erläutern die Schülerinnen und Schüler anschließend, mit welchen musikalischen Mitteln der Eindruck eines Gewitters erzeugt wird (Arbeitsblatt 2, Aufgabe 1c und d).
Erarbeitung 2
Die Schülerinnen und Schüler äußern zunächst eigene Vermutungen dazu in welchen Rahmen Vivaldis Konzerte wohl stattgefunden haben könnten und wer daran teilnahm (Arbeitsblatt 2, Aufgabe 2).
Vertiefung
Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit dem Text auf Arbeitsblatt 3 auseinander und verschaffen sich so einen Überblick über die Zeit und die Musik des Barock. Sie Vergleichen ihre Vermutungen zur Atmosphäre bei solchen Konzerten mit einem entsprechenden Gemälde aus der Zeit Vivaldis. Dabei kann bereits die barocke Gestaltung der Räumlichkeiten und der Kleidung zur Sprache kommen. Vor allem kann aber deutlich werden, dass hier ein reines Frauenorchester für die Musik sorgt und die Veranstaltung gar nicht so steif wirkt, wie man sich „klassische“ Konzerte heute oft vorstellt (Aufgabe 2). Anschließend erläutern sie, welche Merkmale der Barockmusik sich auch im 3. Satz aus Vivaldis „Sommer“ finden lassen (Aufgabe 3).
Ergebnissicherung
Abschließend können die Schülerinnen und Schüler ihre Überlegungen in einem fiktiven Zeitungsbericht über ein Konzert Vivaldis auf kreative Weise zusammenfassen (Aufgabe 4).
Arbeitsblatt 4 – Musiklehrer
Sozialformen
Unterrichtsgespräch, Einzelarbeit
Material
Arbeitsblatt 4, Video (Einspieler aus „Das Vivaldi Experiment“)
Einstieg/Erarbeitung 1
Die Schülerinnen und Schüler tauschen sich zunächst darüber aus, inwiefern sie Vivaldis Entscheidung, den sicheren Priesterberuf aufzugeben und sich ganz der Musik zu widmen, nachvollziehen können (Aufgabe 1). Anschließend charakterisieren sie den Komponisten mithilfe von Adjektiven (Aufgabe 2). Dabei kann vor allem seine Begeisterung für die Musik herausgestrichen werden.
Erarbeitung 2
Die Schülerinnen und Schüler tauschen sich darüber aus, was ihrer Ansicht nach eine gute Lehrerin oder einen guten Lehrer ausmacht (Aufgabe 3) und verschaffen sich mit Hilfe eines Einspielers aus der Sendung „Das Vivaldi Experiment“ einen Einblick in die Bedeutung dieses offensichtlich Musikbegeisterung weckenden Lehrers für Schülerinnen wie Anna Maria (Aufgabe 4).
Ergebnissicherung
Indem sie einen fiktiven Tagebucheintrag aus der Perspektive Anna Marias verfassen, fassen die Schülerinnen und Schüler zusammen, wie Vivaldi seine Schülerinnen in Sachen Musik prägte (Aufgabe 5), dabei können sie auch ihre eigenen Erfahrungen mit besonders prägenden Lehreinnen und Lehrern einfließen lassen.
Arbeitsblatt 5 – Frühling
Sozialformen
Unterrichtsgespräch, Einzelarbeit, Partnerarbeit, Gruppenarbeit
Material
Arbeitsblatt 5, Audio, Buntstifte, Schere, Kleber, ggf. Handy oder Kamera
Einstieg
Die Schülerinnen und Schüler schauen sich ein Frühlingsbild von Claude Monet an und äußern zunächst selbst Vermutungen dazu, wie der Frühling klingt (Aufgabe 1).
Erarbeitung
Sie hören sich den ersten Satz aus Vivaldis „Frühling an“ und tauschen sich darüber aus, welche Frühlingsklänge hier zu hören sind (Aufgabe 2). Beim wiederholten Hören zeichnen sie kleine Bilder dazu und bringen anschließend die Bezeichnungen für die verschiedenen Passagen des Stücks in die richtige Reihenfolge: Frühlings-Ritornell Vogelgesang Frühlings-Ritornell Quelle/fließender Bach/Wind Frühlings-Ritornell Frühlings-Gewitter Frühlings-Ritornell Vogelgesang Frühlings-Ritornell Zwischenspiel Frühlings-Ritornell Im Unterrichtsgespräch kann schon drauf eingegangen werden, an welchen Aspekten die Schülerinnen und Schüler die entsprechenden Passagen erkannt haben.
Ergebnissicherung
In einer Tabelle halten die Schülerinnen und Schüler ihre bisherigen Ergebnisse anschließend fest und fügen in Partnerarbeit mit Hilfe des Infoblatts hinzu, mit welchen musikalischen Mitteln die jeweilige Wirkung erzeugt wird (Aufgabe 3).
Vertiefung
Ist gerade Frühling, können interessierte Schülerinnen und Schüler auch eine Collage oder einen Film zur Musik erstellen und dazu frühlingshafte Aufnahmen aus ihrer Umgebung verwenden.
Arbeitsblatt 6 – Jahreszeitenklänge
Sozialformen
Unterrichtsgespräch, Einzelarbeit, Gruppenarbeit
Material
Arbeitsblatt 3, Handy oder Aufnahmegeräte, eine den Fähigkeiten der Schüler*innen entsprechende Auswahl an Musikinstrumenten, Audio
Einstieg/Erarbeitung 1
Die Schülerinnen und Schüler ergänzen zunächst ein Gedicht von Barthold Heinrich Brockes um ihre Ideen zu den Klängen der Jahreszeiten (Aufgabe 2). Dabei können bereits erste Besonderheiten herausgearbeitet werden (Vogelgezwitscher im Frühling, Grillenzirpen an Sommerabenden, Herbststürme, knirschende Schritte im Schnee, …)
Erarbeitung/Ergebnissicherung 2
Anschließend machen sich die Schülerinnen und Schüler in ihrer Umgebung auf die Suche nach besonderen Klängen der Jahreszeit, in der sie sich gerade befinden und nehmen diese auf. Je nach Interesse und Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler kann aus den Aufnahmen selbst oder aus dazu entwickelten Melodien ein „Song“ entstehen (Aufgabe 2). Interessierte und/oder leistungsstärkere Schülerinnen und Schüler können auch Texte zu ihrem Jahreszeiten-Song entwerfen.
Vertiefung
Vertiefend können die eigenen Umsetzungen mit der des Rappers MoTrip verglichen werden, der ganz andere Schwerpunkte (eher mit Blick auf die Situation der Schülerinnen Vivaldis) gesetzt und die Jahreszeitenbezüge nicht übernommen hat (Aufgabe 3). Indem die Schülerinnen und Schüler diese verschiedenen Ergebnisse aus Vivaldis Perspektive beurteilen, können sie auch noch einmal Vermutungen darüber anstellen, wie der für innovativen Ideen damals so offene Vivaldi heutige Umsetzungen seiner Ideen wohl gefunden hätte.