Handwerkskunst!

Wie man ein Surfskate baut | Unterricht

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Themen: Wie man ein Surfskate baut

  • Werkstoff Holz
  • Skaten
  • Skateboard
  • Jugendkultur
  • Sport

Fächer

  • Arbeits- und Berufswelt
  • Bildende Kunst
  • Deutsch
  • Technik/Werken
  • Englisch

Klassenstufen

  • ab Klasse 7, alle Schularten
Surfskate vor Holzwand, im Vordergrund Bauteile.
Der letzte Schrei unter Skater*innen: das super wendige Surfskate Bild in Detailansicht öffnen
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Lehrplanbezüge und allgemeine Hinweise

Mit dem Film „Wie man ein Surfskate baut“ lässt sich hervorragend fächerübergreifend arbeiten, da sie Einsatzmöglichkeiten unter anderem in Deutsch, Englisch, Kunst, Technik/Werken, vor allem aber auch im Bereich Arbeitslehre bietet. Exemplarisch sollen im Folgenden Bildungsplanbezüge sowie Unterrichtsvorschläge vorgestellt werden, die sich (gegebenenfalls etwas modifiziert) auch auf andere Filme aus der Reihe „SWR Handwerkskunst“ übertragen lassen.

Die vielen Anglizismen aus der „Skatersprache“ bieten sich beispielsweise zur Wortschatzarbeit im Fach Englisch an. Der Bau eines Surfskates wird im Film Schritt für Schritt gezeigt, sodass sich daraus leicht eine Vorgangsbeschreibung im Fach Deutsch verfassen lässt. In Kunst können eigene Designs für ein „Deck“ entworfen werden, welches im Fach Technik/Werken in Form eines Fingerskateboards nachgebaut werden kann. Auf diese Weise erfahren die Schüler*innen am eigenen Leib, welche Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten beim Bau eines Surfskates und somit auch in vielen anderen Handwerksberufen benötigt werden und können so gegebenenfalls leichter abwägen, ob für ihre eigene Berufswahl ein handwerklicher Aspekt in Frage kommt oder nicht.

Baden-Württemberg

Den aktuellen Bildungsplänen der Sekundarstufe I kann man unter anderem folgende Leitgedanken, Kompetenzen, Ziele und Inhalte entnehmen:

Die Schülerinnen und Schüler können:

  • „Anforderungen der Berufs- und Arbeitswelt in unterschiedlichen Berufsfeldern an Erwerbstätige beschreiben und mit ihren eigenen Wünschen, Interessen und Fähigkeiten vergleichen“ (BP WBS, S. 21)
  • „die Werkstoffe Holz, Kunststoff und Metall fachgerecht bearbeiten“ (BP Technik, S. 15)
  • „Werkzeuge zur Werkstoffbearbeitung nennen und sicher nutzen“ (BP Technik, S. 16)
  • die Unterschiede zwischen Einzel- und Serienfertigung sowie Beispiele aus der Arbeitswelt nennen (z. B. Handwerk, Industrie)“ (BP Technik, S. 23)
  • die einzelnen Arbeitsschritte des Fertigungsprozesses eines Produkts beschreiben (BP Technik, S. 23)

Als zentrale Schreibform wird im Fach Deutsch unter anderem die „Vorgangsbeschreibung“ angeführt (BP Deutsch, S. 25 und S. 50)

Rheinland-Pfalz

Der aktuelle Lehrplan für das Fach Arbeitslehre führt im Handlungsfeld „Arbeiten im Betrieb“ (S. 30) folgende Qualifikationen an:

  • Befähigen zu Kommunikation und Zusammenarbeit
  • Anbahnen betriebswirtschaftlicher Denkweisen
  • Arbeitsabläufe planen, darstellen, erproben und bewerten
  • Entwickeln von Sach- und Handlungskompetenzen im Umgang mit Materialien und Maschinen
  • Erweitern und Vertiefen von handwerklichen und technischen Grundfertigkeiten

Im Lehrplan Bildende Kunst findet sich im Arbeitsbereich „Design – Zweckform und Schmuckform“ (S. 26) ein (insbesondere für den Surfskate-Film) interessanter Anknüpfungspunkt:

  • Kenntnis, dass an Gebrauchsgegenständen Zweck- und Schmuckformen zu unterscheiden sind
  • Kenntnis, dass die Zweckform von der Handhabung und dem Einsatz eines Gebrauchsgegenstandes bestimmt ist
  • Kenntnis, dass Gebrauchsgegenstände durch ästhetische Gestaltung geschmückt werden können
  • Einsicht, dass die Zweckform eines Gegenstandes durch die Schmuckform ergänzt/verändert werden kann

Saarland

„Im Fach Beruf und Wirtschaft erleben und analysieren die Schülerinnen und Schüler ihre persönlichen Stärken, Fähigkeiten und Interessen. (LP Beruf und Wirtschaft S. 5)

„Die Angebote des Faches Beruf und Wirtschaft geben einen Überblick über vier Branchen wirtschaftlichen Lebens. Diese vier Branchen sind:

  • Dienstleistung
  • Handwerk/Industrie
  • Handel
  • Informations- und Medienwirtschaft


Die Schüler erhalten bei der Umsetzung von handlungsorientierten Unterrichtsangeboten
Einblick in diese Branchen. Die Erfahrungen aus den einzelnen Branchen helfen den Schülern bei der Orientierung für ihre spätere Lebensplanung.“ (LP Beruf und Wirtschaft S. 36)

Der Lehrplan Deutsch führt im Kompetenzbereich 2 „Schreiben“ Folgendes an:
„Vorrangiges Ziel ist es, die Schülerinnen und Schüler dazu zu befähigen, gedanklich und sprachlich zusammenhängende Texte zu schreiben. Dabei sollten gleichermaßen pragmatische (unter anderem Bericht, Beschreibung, Geschäftsbrief, Argumentation, zum Beispiel Tagebuchtexte, persönlicher Brief, Erzählungen) berücksichtigt werden.“ (LP Deutsch, S.19)

Nahaufnahme: Furniernähmaschine.
Die zierenden Holzschichten werden mit einer Furniernähmaschine zusammengenäht Bild in Detailansicht öffnen
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Unterrichtsablauf/Methodische Erläuterungen

Für die Unterrichtssequenz mit dem Einsatz des Films „SWR Handwerkskunst – Wie man ein Surfskate baut“ sollten mindestens 10 Schulstunden eingeplant werden.

Einstieg

Der Unterricht beginnt mit einem Brainstorming: Die Lehrkraft schreibt den Begriff „Handwerkskunst“ in die Tafelmitte und verteilt an einige Schüler*innen Kreide, mit der Bitte, ihre ersten Assoziationen zu diesem Begriff aufzuschreiben. Über die Beiträge sollte dann kurz im Plenum gesprochen werden, um gegebenenfalls aufkommende Fragen klären zu können.

Auf diese Weise erhält die Lehrkraft einen Überblick über das Vorwissen der Schüler*innen zum Thema Handwerkskunst. Zum konkreten Thema „Bau eines Surfskates“ wird dann mit Nennung des Filmtitels übergeleitet.

Erarbeitungsphase I

Arbeitsblatt 1 soll während des Ansehens des Filmes von den Schüler*innen einzeln ausgefüllt werden. Die Cluster- beziehungsweise Mindmap-Form soll bei der Vorstrukturierung helfen und den Schüler*innen ihre Entscheidung für eine der Expertengruppen in der nächsten Phase erleichtern.

Erarbeitungsphase II

Im Anschluss an den Film sollen sich die Schüler*innen in mehreren Expertengruppen zu den folgenden drei Themenbereichen zusammenfinden:

  1. Fachbegriffe und Anglizismen (Arbeitsblatt 2)
  2. Materialien (Arbeitsblatt 3)
  3. Werkzeuge, Maschinen und Arbeitsschutzmaßnahmen (Arbeitsblatt 4)
Bohrung in Metall.
Einer der letzten Arbeitsschritte: Die Grate der Löcher im Titanal werden entfernt

Die Arbeitsblätter zu den Themen enthalten verschiedene Arbeitsaufträge, die Ergebnisse der Expertengruppen werden im Plenum vorgestellt, gegebenenfalls durch Handouts der verschiedenen Gruppen ergänzt. Somit wird eine solide Diskussionsgrundlage für die folgende Vertiefungsphase geschaffen.

Vertiefungsphase

Die Begriffe auf Arbeitsblatt 5 können vielfältig verwendet werden: Zunächst sollten sie alle definiert/beschrieben werden. Anschließend können sie in die Kategorien „Kenntnisse“, „Fähigkeiten“, „Fertigkeiten“ sortiert und natürlich um weitere ergänzt werden. Jede/r Schüler/in kann auch die Begriffe einkreisen, die seiner/ihrer Meinung nach auf ihn/sie selbst zutreffen und somit ausloten, ob ein Handwerksberuf für ihn/sie in Frage käme.

Martin Sammet passt das blaue Griptape an.
Schmirgelpapier-Feeling: Für den Halt erhält das Board ein blaues Griptape

Produktionsphase

Im nächsten Schritt sollen die Schüler*innen sich noch einmal genauer mit dem Bau eines Surfskates befassen, indem sie eine Vorgangsbeschreibung verfassen. Hierzu fasst Arbeitsblatt 6 die inhaltlichen und formalen Aspekte einer Vorgangsbeschreibung zusammen und gibt die Möglichkeit die bereits gemachten Notizen von Arbeitsblatt 1 geordnet in Tabellenform aufzuschreiben. Während dieser Aufgabe sollte den Schüler*innen der Zugang zum Film noch einmal individuell ermöglicht werden, damit sie sich die entsprechenden Szenen erneut anschauen können.
Die Vorgangsbeschreibung sollte in einem Textverarbeitungsprogramm verfasst werden, damit sie gegebenenfalls überarbeitet und ergänzt werden kann.

Tipps zur Binnendifferenzierung

Schnelle Schüler*innen können zusätzlich Skizzen anfertigen und diese einscannen oder abfotografieren und in ihr Dokument einfügen. Diese Aufgabe dient dazu, sich die genauen Arbeitsabläufe mit den entsprechenden Arbeitsschutzmaßnahmen bewusst zu machen sowie eine genaue Auflistung der benötigten Materialien und Werkzeuge/Maschinen zu erstellen. Somit bereitet diese Aufgabe unter anderem auf den Bau eines eigenen Fingerskateboards (Arbeitsblatt 8) vor.

Martin Sammet hält ein Surfskate senkrecht.
Jedes Stück ein Unikat: Martin Sammets neuestes Surfskate ist fertig

Differenzierung/Hausaufgabe/weiterführende Aufgaben

Die Arbeitsblätter 7 und 8 sowie die Materialblätter 1 und 2 können in den Fächern Bildende Kunst, Werken und Deutsch weiterführend eingesetzt werden.

Während Arbeitsblatt 7 eine Kreativaufgabe (Design eines Surfskates) bietet, welche eigenständig gelöst werden kann, sich somit auch als Differenzierungsaufgabe für schnelle Schüler*innen oder als Hausaufgabe eignet, erfordert Arbeitsblatt 8 den Einsatz im Unterricht. Hier geht es darum, ein eigenes Fingerskateboard zu bauen. Dies kann in Einzel- oder Partnerarbeit geschehen oder aber auch in arbeitsteiliger Serienproduktion. Die Lehrkraft sollte dies unter Berücksichtigung der Lerngruppe entsprechend planen.

Surfskater auf Straße.
Der Straßentest: Manu fährt zum ersten Mal sein neues Board

Die Materialblätter 1 und 2 geben eine Übersicht über einige Textsorten, die sich eignen, um weiterführende Schreibaufträge zum Thema Surfskate zu erteilen. Dabei kann die Lehrkraft konkrete Schreibaufträge zu bestimmten Textsorten geben oder aber die Schüler*innen frei wählen lassen.

Mögliche Arbeitsaufträge können folgendermaßen lauten:

„Wie ich das erste Mal auf einem Surfskate stand und was dann passierte. Verfasse einen Erlebnisbericht.“
„Verfasse (zusammen mit einem/r Partner/in) ein fiktives Interview mit Martin Sammet. Nutze die Infos aus dem Film als Grundlage.“
„Verfasse eine Produktbeschreibung eines Surfskates für einen Onlineshop.“

Vorstellen der Ergebnisse

Die Arbeitsergebnisse sollten ansprechend präsentiert werden.

  • Für die Fingerskateboards eignen sich beispielsweise Schaukästen sehr gut. Ergänzt um gestaltete Halfpipes oder Grindstangen lässt sich so ein kleiner Skatepark ausstellen.
  • Die gemalten Designs der Surfskates könnten in Form einer Diashow über einen Beamer auf Leinwand projiziert werden.
  • Für die Präsentation der Texte eignet sich eine Wandzeitung sehr gut.
  • Auf diese Weise können die Arbeitsergebnisse nicht nur der eigenen Klasse, sondern auch der ganzen Schule zugänglich gemacht werden.
Tabellarischer Unterrichtsverlauf
Phase/FachLehrer-Schüler-AktivitätSozialformMedien
Einstieg 10‘Abfragen des Vorwissens anhand eines Brainstormings zum Begriff „Handwerkskunst“ mit anschließender (kurzer) GesprächsrundePlenumTafel, Kreide
Erarbeitungsphase I 45‘Ansehen des Filmes und Bearbeitung von Arbeitsblatt 1PlenumFilm, Arbeitsblatt 1
Erarbeitungsphase II 45‘Vertiefung der Inhalte in Expertengruppen mit den Arbeitsblättern 2, 3, 4Teams/ KleingruppenArbeitsblätter 2 bis 4
Arbeitsblätter 2 bis 4Expertengruppen stellen ihre Arbeitsergebnisse der Klasse vorPlenumArbeitsblätter 2 bis 4
Vertiefungsphase 20‘Bearbeitung von Arbeitsblatt 5 in Partnerarbeit, anschließend Klärung einzelner Begriffe und Diskussion im PlenumPartnerarbeit

Plenum
Arbeitsblatt 5
Produktionsphase 45‘Verfassen einer Vorgangsbeschreibung (Arbeitsblatt 6) mithilfe des Films und den Infos der ExpertengruppenEinzelarbeitArbeitsblatt 6 (sowie alle weiteren Arbeitsblätter als Hilfe)
Differenzierung/ Hausaufgabe/ weiterführende Aufgabe(n)
KunstEin eigenes Surfskate-Design zeichnerisch umsetzenEinzelarbeitArbeitsblatt 7
WerkenBau eines Fingerskateboards in Einzel- oder Partnerarbeit oder auch in arbeitsteiliger SerienproduktionEinzel- oder GruppenarbeitArbeitsblatt 8
DeutschWeiterführende Schreibaufträge zu verschiedenen TextsortenEinzelarbeitMaterialblätter 1 und 2
Vorstellen der Ergebnisse 45‘Vorstellen der Arbeitsergebnisse aus Kunst, Werken und DeutschPlenumArbeitsergebnisse und geeignete Präsentationsmedien (Wandzeitung, Schaukästen, usw.)

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Autor/in
Catarina Volkert
Lehrerin und Autorin für planet schule: Catarina Volkert
Lidija Covic
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