Bezug zu den Bildungsplänen
In den Bildungsplänen findet sich das Thema Evolution/Entwicklung des Lebens bei den Inhaltsübersichten des Faches Biologie ab Klasse 10. Der Abstammungs- und Entwicklungsgeschichte des Menschen wird dabei besondere Bedeutung beigemessen. Schülerinnen und Schüler sollen im naturwissenschaftlichen Unterricht zudem Besonderheiten entdecken und „Hypothesen bilden“, sie sollen „Ergebnisse reflektieren und diskutieren“ und so komplexe Prozesse der Natur einfach besser verstehen. Fächerverbindende Aspekte, wie sie hier mit dem Fach Geografie zur Geltung kommen, nehmen in den Bildungsplänen seit Jahren ihren festen Platz ein. Die Filmreihe „Experiment Verwandtschaft – Das Tier in Dir“ entwickelt motivierend und anspruchsvoll eine Beweiskette zur Evolution des Menschen. Im Mittelpunkt stehen abstammungsbezogene Vergleiche mit unserer tierischen Verwandtschaft, die Schülerinnen und Schüler sicherlich staunen lassen werden.
Beschreibung des Unterrichtsablaufs/Hinweise für Lehrer
Die Biologie-Doppelstunde beginnt mit einem informierenden Einstieg, das heißt der Lehrer kündigt den Film „Das Tier in Dir“ an – eventuell mit Visualisierung (Tafel/Folie) – und lässt die Schülerinnen und Schüler begründet vermuten, was sich hinter dem Titel verbergen könnte. Dies kann sofort im Plenum thematisiert werden, aber auch eine zwischengeschaltete Partnerarbeit mit Murmelphase ist denkbar. Die Ideen der Klasse werden schriftlich an der Tafel festgehalten und dienen später als Grundlage für eine Überprüfung.
Wichtig ist, abschließend die Intention des Films zu betonen: Eine Beweisführung, welche zeigt, wie klar die Evolution des Menschen auf seinen verwandtschaftlichen Verbindungen mit dem Tierreich basiert. Anschließend wird das erste Arbeitsblatt (AB 1) verteilt, damit es während des Films, der nun gezeigt wird, bearbeitet werden kann. So werden die dargestellten verwandtschaftlichen Bezüge zusammengefasst und übersichtlich verschriftlicht. Den Schülerinnen und Schülern sollte Gelegenheit gegeben werden, ihre Ergebnisse zunächst zu zweit oder in Kleingruppen zu vergleichen, bevor diese im Plenum korrigiert und besprochen werden.
Nach der allgemeinen Korrektur wird auf die Anfangsvermutungen der Klasse eingegangen: Sie werden mithilfe der Informationen aus dem Film bestätigt oder verworfen. Ein geschickt geführtes Klassengespräch kann dann der Vertiefung einzelner Aspekte dienen. In einem letzten Unterrichtsschritt wird den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gegeben, individuellen Interessen nachzugehen. Zu verschiedenen im Film angerissenen weiteren Themen (Kontinentaldrift, Erdzeitalter und Entwicklung des Lebens, Zellbiologie), liegen nun Arbeitsblätter (AB 2–4) aus, die frei gewählt und bearbeitet werden können. Auch die Sozialform (Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit) sollte von den Schülerinnen und Schülern selbst bestimmt werden können. Denkbar ist, dass Kurzvorträge zu den genannten Aspekten für die Folgestunde vorbereitet werden.
Um die Fachbegriffe, welche recht zahlreich im Film auftauchen, zu festigen, bietet es sich an, das Rätselblatt (AB 5) als Hausaufgabe aufzugeben.
Methodische Erläuterungen
Ein informierender Unterrichtseinstieg, wie er hier vorgeschlagen wird, birgt für Schülerinnen und Schüler den Vorteil, dass sie sofort zu Beginn der Stunde erfahren, worum es im Kern des Unterrichts geht, hier: der Beweis, dass aufgrund evolutionärer Entwicklungen „Das Tier in Dir“ nachweisbar ist. Eine längere Hinführung zum Unterrichtsinhalt wird somit hinfällig – manchmal ein großer zeitlicher, unterrichtsdynamischer Pluspunkt.
Der Filmtitel wird zugleich genutzt, um Vorkenntnisse der Klasse unmittelbar ins Unterrichtsgeschehen einfließen zu lassen und daraus Hypothesen zu bilden und stellt so eine ur-naturwissenschaftliche Vorgehensweise dar. Die Überprüfung der Vermutung rundet später den begonnenen Erkenntnisgewinn ab.
Mithilfe des ersten Arbeitsblattes werden die Schülerinnen und Schüler nach dem Schauen des Films auf den gleichen Wissensstand gebracht. Die anschließende Unterrichtsphase dient der Individualisierung der Interessen und fördert so deutlich die Lernmotivation. Und die freie Wahl der Sozialform kommt dem Anspruch der Bildungspläne auf Entwicklung personaler und sozialer Kompetenzen entgegen. Die Mädchen und Jungen übernehmen außerdem zunehmend Verantwortung für ihre eigenen Lernprozesse. Wie oben erwähnt, festigt die Hausaufgabe den Umgang mit Fachbegriffen.