Die wirtschaftliche Verfassung der Stadt ist im Mittelalter seit dem 13. Jahrhundert beredester Ausdruck der autonomen Stellung gegenüber den umgebenden Landesherrschaften. Waren zuvor die Handwerker mit ihrer strengen sozialen Stufung und wirtschaftlichem Monopol am beschützenden Landesherrn orientiert, so hatte sich nun durch die Erfolge des Fernhandels der Selbstbehauptungswille der Kaufleute verstärkt.
Entwicklung von Marktwirtschaft und Demokratie
Die sich entwickelnde internationale Marktwirtschaft brauchte auch weniger lokale Verwurzelung, folglich konnte die bestimmende städtische Führungsschicht an die Stelle strenger Dienstordnung erste Formen kommunaler Demokratie setzen. Der Satz "Stadtluft macht frei" blieb dabei zwiespältig. Er bedeutete rechtliche Gleichstellung der Bürger, auch der Frauen. Aber soziale Emanzipation auf breiter Basis war nicht gemeint.
Umgang mit Geld in der mittelalterlichen Stadt
Der Markt der Stadt war noch weit davon entfernt, durch Verflechtungen globale Risiken anzuziehen. In der Blütezeit der mittelalterlichen Stadt war der Handel durch schwer zu überwindende Entfernungen, aber auch durch die Auflagen der Zunftordnung vor unliebsamen Überraschungen geschützt.
Auch wer überschüssiges Kapital erworben hatte, investierte selten in technologische Verbesserungen oder Kommunikationswege. Geld wurde für Zeiten des Rückschlags gehortet oder als Rückversicherung für das Jenseits gespendet. Folglich sind die im Film gezeigten Beispiele für wirtschaftliches Leben in der Stadt erst die Vorläufer einer modernen Volkswirtschaft.