Woran glaubten die Römer? Und vor allem wie? Beteten sie wie wir heute? Das herauszufinden, ist nach 2000 Jahren gar nicht mehr so einfach. Deshalb hat sich der Althistoriker und Religionswissenschaftler Wolfgang Spickermann von der Universität Erfurt zusammen mit einer Gruppe Studenten vorgenommen, die antiken Schriftquellen (Cicero, Cato der Ältere, Lukian) nach den religiösen Praktiken der Römer zu durchforsten.
Die Verehrung der Götter bei den Römern
Damit aber nicht genug: Die Gruppe hat die Zeremonien dann auch real durchgespielt. Ort der Handlung war der rekonstruierte Tempelbezirk von Tawern, der dem Gott der Reisenden und der Händler, dem Merkur, geweiht war. In der Folge erfahren wir, wie wichtig den Römern Götterzeichen und die Verehrung ihrer Götter waren. Aber nicht nur ihrer eigenen Götter: Sie nahmen auch Götter eroberter Völker in ihren Pantheon auf. Doch mit dieser Toleranz war Schluss, sobald die Anerkennung ihres "göttlichen" Kaisers und die bestehende Himmelsordnung in Frage gestellt wurden.