Das Römer-Experiment

Wie sichern die Römer ihr Imperium? | Hintergrund

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Bis ins Rheinland und in den Donauraum dringen die Römer in das Land vor, das sie Germania nennen. Auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands errichten sie drei Provinzen: Germania inferior Germania superior und Raetia. Doch wie gelingt es den Römern diese Provinzen über Jahrhunderte gegen Angreifer aus dem freien Germanien zu sichern? Neben dem 550 km langen Grenzwall, dem Limes, sind es die Flüsse, Rhein und Donau, die als „nasse Grenze“ Schutz bieten. Aber nur, wenn sie gut bewacht werden. Zum Beispiel mit schnellen Patrouillenbooten, wie das „Navis Lusoria“. Aus geborgenen römischen Schiffswracks erarbeitet ein Expertengremium um Prof. Dr. Schäfer Baupläne und rekonstruiert in aufwändiger Arbeit dieses historische Schiff. Der Film begleitet die Arbeit bis zu den ersten Testfahrten. Aber man will nicht nur wissen, ob das Schiff schwimmt: die Historiker wollen Aussagen über die Leistungsfähigkeit dieses Schiffstyps Navis Lusoria machen – und damit auch zur generellen Leistungsfähigkeit dieses Grenzverteidigungssystems an Rhein und Donau.

Animation eines befestigten Gebäudes an einem Fluss mit Anlegestelle.
Ein Ländeburgus: Um ihre Flotte vor Übergriffen der Germanen zu schützten waren die Landestellen durch dicke Mauern und Wehrtürme gesichert.

Flüsse als Grenzen des Römischen Reichs

Die Flüsse Rhein und Donau waren neben ihrer Funktion als Grenze wichtige Transport- und Handelswege. Ergänzt durch ein perfekt ausgebautes Fernstraßennetz im Hinterland des Limes waren dies die Lebensadern des Imperiums, sie verbanden alle Provinzen mit Rom. Erst diese hervorragende Infrastruktur von Wasserwegen und Straßen ermöglichten flexibles und schnelles Reagieren auf Übergriffe und sicherten den Nachschub.

Der nicht fertige Nachbau eines römischen Patrouillenschiffes.
Eine Herausforderung: der originalgetreue Nachbau eines römischen Patrouillenschiffs

Über sie konnten die Heerlager versorgt werden, aber auch die wachsenden Siedlungen und Städte, die sich oft in der Nähe von Kastellen entwickelten.

Flüsse als Transportwege für Waren

Handwerker und Händler siedelten dort und große Landgüter, die villae rusticae, versorgten Städte und Militär mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Viele Waren wurden mit Schiffen transportiert. Die Flüsse waren die „Autobahnen der Antike“, zumindest für den Schwerlasttransport, also für Massengüter wie Getreide, Wein, Öl, Baumaterial. Es gab Reedereien, die den römischen Güterverkehr zu Wasser organisierten. Und das Militär verdiente bei dem schwunghaften Handel kräftig mit. Denn die römischen Patrouillenboote sorgten für Geleitschutz und den gab es nicht umsonst.

Ein Mann beugt sich vor dem nachgebauten Römerschiff ans Wasser.
Kurz vor der ersten Testfahrt: Der wissenschaftliche Leiter, Prof. Dr. Schäfer, muss noch einmal zum Handwerkszeug greifen... Bild in Detailansicht öffnen
Eine komplexe Holzkonstruktion.
Bild in Detailansicht öffnen

Das Team um Prof. Schäfer ist glücklich, denn ihr Patrouillenboot, der Nachbau eines Navis Lusoria, hat die ersten Testfahrten mit Bravour überstanden. Und die ersten Testergebnisse zeigen, wie schnell und wendig diese Boote in den schwierigen Gewässern des antiken Rheins zu manövrieren waren. Nur die Testruderer stöhnen über ihre Schwielen an den Händen. Doch damit hatten sicher auch schon die Römer zu kämpfen...

Animation einer Wasserstraße
Die Wasserstraßen waren Haupttransportwege - entsprechend gut bewacht wurden diese „Autobahnen“ der Antike.
Das selbstgebaute Römerschiff auf dem Wasser.
Die Mühen haben sich gelohnt: Das Navis Lusoria und seine Besatzung bewältigen die Testfahrten „spielerisch“.

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Autor/in
planet schule