Bezug zu den Bildungsplänen
In den Bildungsplänen des Faches Geschichte wird betont, dass sich die Schülerinnen und Schüler im historischen Unterricht mit den Bedingungen der Menschen beschäftigen, in deren Rahmen das Leben in der Vergangenheit gestaltet wurde. Außerdem gehört es zu den zentralen Aufgaben des Geschichtsunterrichts, die Schülerinnen und Schüler „Neugier auf Fremdes und Unbekanntes“ entwickeln zu lassen (personale Kompetenz). Zudem sollen sie in die Lage versetzt werden, „verschiedene Informationsträger, zum Beispiel Karten, Bilder, Karikaturen, Filme und Internetangebote kritisch auch als historische Zeugnisse zu betrachten“ (fachspezifische methodische Kompetenz). Diesbezüglich bietet der Einsatz der Reihe „Das Römer-Experiment“ variantenreiche Möglichkeiten zu verschiedenen Themen.
Der Film „Wie erobern die Römer die Welt?“ ist inhaltlich in die Klassenstufe 6, zum Beispiel zu den Themenbereichen „Aufbau von Staaten und ihrer Herrschaftsstrukturen“ beziehungsweise „Die Römer in Süddeutschland“ einzuordnen.
Beschreibung des Unterrichtsablaufs am Beispiel der Folge „Wie erobern die Römer die Welt?“
Zu Beginn der Geschichtsstunde zeigt die Lehrkraft über den Tageslichtprojektor nacheinander Bilder der Sandale, des Wurfspeers und des Pfeilgeschützes (Info-Blatt Folienbilder). Zunächst äußert sich die Klasse spontan, ohne zusätzliche Kommentierung. Erst nachdem alle drei Bilder aufgedeckt sind, wird das Klassengespräch zusammenfassend so geleitet, dass den Schülerinnen und Schülern zumindest andeutungsweise klar wird, inwiefern allen drei gezeigten Aus-rüstungsgegenständen eine bedeutende Rolle bei der Eroberung der römischen Weltreiches zukommt.
In einem zweiten Schritt bearbeiten die Schülerinnen und Schüler das Arbeitsblatt 1 (Wahr oder nicht wahr? – Das ist hier die Frage). Sie schätzen dabei verschiedene Aussagen zu den besprochenen Gegenständen für sich ein und können diese dann während des Films überprüfen. Bevor der Film gezeigt wird, erhalten sie Arbeitsblatt 2 (Wortspiele und Zahlenspiele). Mithilfe dieses Arbeitsauftrages können zusätzliche Informationen über die römische Armee gewonnen werden. Das Bearbeiten beider Arbeitsblätter sollte auf keine großen Schwierigkeiten stoßen, da im ersten Fall lediglich Aussagen zu korrigieren sind, während beim zweiten Blatt nur wenige Wörter und Zahlen eingetragen werden müssen.
Nach dem Schauen des Films werden die Anfangsvermutungen besprochen (siehe Arbeitsblatt 1). Anschließend kann das zweite Arbeitsblatt korrigiert werden. Als Hausaufgabe bieten sich zur Vertiefung die Arbeitsblätter 3 (Das römische Weltreich), 4 (Die Ausrüstung eines Legionärs) oder 5 (Ein Römer-Kastell) an, je nachdem, wie in der Folgestunde weitergearbeitet werden soll.
Eine weitere Variante wäre es, den Schülerinnen und Schülern die Aufgaben kurz vorzustellen, um sie danach eigenständig auswählen zu lassen.
Methodische Erläuterungen
Erfahrungsgemäß birgt der Unterrichtsinhalt „Römer“ einen hohen motivationalen Aspekt in den unteren Klassenstufen. Die Schülerinnen und Schüler besitzen häufig einige Kenntnisse, beispielsweise aus Sachbüchern, Spielfilmen und nicht zuletzt aus den Asterix-Comics. Dass dieses Wissen oft historisch fehlerhaft ist, spielt zunächst keine Rolle, kann sogar als Chance genutzt werden. Am Beginn der Stunde wird also auf dieses Vorwissen zurückgegriffen. Sicher kennen einige die gezeigten Gegenstände und können Informationen dazu geben.
Der Film im Anschluss be- oder widerlegt die Vermutungen der Klasse. Hier setzt also die Korrektur der oben angedeuteten „Kenntnisse“ ein. Zusätzlich erfahren die Schülerinnen und Schüler fast spielerisch Neues über die Römer-Armee, indem sie sich mit einigen lateinischen Vokabeln und dem Ausrechnen der Stärken militärischer Einheiten der Römer beschäftigen. Auch diese Aufgaben wirken motivierend.
Die abschließende Auswahl der Hausaufgaben-Bögen kann genutzt werden, um inhaltlich weitere Unterrichtsstunden vorzubereiten oder den Jungen und Mädchen im Sinne selbstorganisierten Lernens Wahlmöglichkeiten zu bieten. In beiden Fällen wird Wissen, welches im Film vermittelt wurde, vertieft.