Eine Karte von Großbritannien.
SWR - Screenshot aus der Sendung
11. Januar 2016 Das nordirische Parlament wählt Arlene Foster zur Ministerpräsidentin. Sie leitet eine Einheitsregierung aus Protestanten und Katholiken. Ihr Stellvertreter ist weiterhin der Katholik Martin McGuinness von Sinn Féin.
18. Dezember 2015 Die bisherige Finanzministerin Nordirlands, Arlene Foster, wird zur Parteivorsitzenden der DUP gewählt.
10. September 2015 Regierungskrise in Nordirland, Ministerpräsident (First Minister) Peter Robinson, DUP, tritt zurück. Hintergrund ist eine Koalitionskrise zwischen der protestantischen DUP und der katholischen Sinn Féin. Zwischen beiden besteht u.a. ein Konflikt über die Kürzungen des Sozialbudgets.
1. Mai 2014 Der Vorsitzende der Sinn Féin, Gerry Adams, wird verhaftet und vor seiner Freilassung 4 Tage lang befragt. Er wird verdächtigt, am politisch motivierten Mord an der nordirischen Katholikin Jean McConville im Jahr 1972 beteiligt gewesen zu sein, bestreitet dies aber.
28. Februar 2014 Im nordirischen Parlament wird über einen zuvor bekannt gewordenen Deal debattiert: Offenbar hat das britische Nordirland-Ministerium in den vergangenen 16 Jahren unter strenger Geheimhaltung 187 ehemaligen Kämpfern der IRA Straffreiheit zugesichert. Dies war mutmaßlich Voraussetzung für die Bereitschaft der IRA zur Entwaffnung.
3. Januar 2013 In Belfast brechen schwere Krawalle wegen des Flaggenstreits aus, meist begonnen von jugendlichen protestantischen Extremisten.
Juni 2012 Der „Flaggenstreit“ beginnt: Die Stadtverwaltung von Belfast beschließt, dass die britische Flagge nicht mehr wie bisher dauerhaft am Rathaus gehisst sein soll, sondern nur noch an den von der Londoner Regierung für ganz Großbritannien festgelegten Tagen. Dies soll ein Zeichen der Normalisierung sein. In Folge dieser Entscheidung kommt es immer wieder zu Krawallen radikaler Protestanten, die in der eingeschränkten Beflaggung eine Abkehr von Großbritannien sehen, die sie nicht akzeptieren wollen.
27. Juni 2012 Die britische Königin Elizabeth II. besucht die nordirische Hauptstadt Belfast. Es kommt zu einem „historischen Handschlag“ mit dem Vize-Regierungschef Martin McGuinness, der ehemals ein führendes IRA-Mitglied war.
2. April 2011 In der Stadt Omagh wird ein katholischer Polizeibeamter durch eine Autobombe getötet. Politiker aller Parteien verurteilen den Anschlag. Verantwortlich gemacht werden Kritiker des nordirischen Friedensprozesses, die sich von der IRA abgespalten haben.
15. Juni 2010 Der britische Premierminister David Cameron entschuldigt sich öffentlich für die Erschießung von 14 unbewaffneten Demonstranten am „Bloody Sunday“ 1972 im nordirischen Derry / Londonderry. Er bestätigt auch, dass die Demonstranten unbewaffnet waren und keinerlei Gefahr für die Soldaten darstellten.
5. Februar 2010 Hillsborough-Abkommen: Die Verantwortung für die Justiz und Polizei in Nordirland geht von der britischen Zentralregierung auf die nordirische Provinzregierung über. Damit ist einer der umstrittensten Punkte des Karfreitagabkommens von 1998 umgesetzt.
24. Mai 2009 40 protestantische Extremisten ziehen nach dem Meisterschaftssieg des schottischen Fußballvereins Glasgow Rangers in der nordirischen Stadt Coleraine durch das Katholikenviertel und erschlagen dort einen Katholiken und verletzen seine Frau schwer.
9. März 2009 Ein Heckenschütze ermordet einen Polizisten in der nordirischen Grafschaft Armagh. Die katholische IRA-Abspaltung CIRA (Continuity IRA) bekennt sich zu der Tat.
7. März 2009 Anschlag auf eine Kaserne in Massereene. Zwei britischen Soldaten werden erschossen, zwei weitere Soldaten und zwei Zivilisten schwer verletzt. Es ist die erste derartige Tat in Nordirland nach 12 Jahren. Die katholische RIRA (Real IRA), eine Abspaltung der IRA, bekennt sich zu der Tat. Die politischen Vertreter sowohl der Protestanten als auch der Katholiken verurteilen den Anschlag scharf.
4. März 2008 Ian Paisley von der DUP erklärt seinen Rücktritt von den Ämtern des Parteivorsitzenden und des Ministerpräsidenten (Erster Minister). Peter Robinson, ebenfalls DUP, folgt ihm im Juni in beiden Ämtern nach.
31. Mai 2007 Nach rund 38 Jahren endet der Nordirland-Einsatz der britischen Armee. Sie ist von nun an nicht mehr für die innere Sicherheit zuständig, dies übernimmt die nordirische Polizei. Die verbleibenden 5.000 britischen Soldaten beschränken sich zukünftig auf Landesverteidigung und Auslandseinsätze.
8. Mai 2007 Die Regierung wird in Belfast vereidigt. Ihr Ministerpräsident (genannt First Minister) ist der Protestant Ian Paisley von der Partei DUP (Democratic Unionist Party) sein Stellvertreter der Katholik Martin McGuinness von der Partei Sinn Féin.
7. März 2007 Parlamentswahlen in Nordirland. Die protestantische DUP (Democratic Unionist Party) wird mit 30,1 Prozent die stärkste Partei, gefolgt von der katholischen Sinn Féin mit 26,2 Prozent.
Januar 2007 Die Mitglieder der katholischen Partei Sinn Féin sprechen sich mit großer Mehrheit für eine Anerkennung des protestantisch dominierten Justizsystems in Nordirland aus.
Oktober 2006 Die unabhängige Entwaffnungskommission erklärt, nach ihrer Ansicht habe die IRA dem Terrorismus abgeschworen.
11. – 13. Oktober 2006 St. Andrews Agreement: Auf einer Konferenz unter Beteiligung von Regierungsvertretern aus London und Dublin einigen sich die nordirischen Parteien auf Neuwahlen als Weg zu einem neuen Parlament und einer neuen Regierung und zur Beendigung der Londoner Direktherrschaft über Nordirland.
März 2006 Die britische Regierung gibt den Parteien bis Jahresende Zeit, sich auf eine neue Mehrparteienregierung zu einigen. Andernfalls werden die nordirische Regierung und das Parlament auf unabsehbare Zeit aufgelöst.
September 2005 Die IRA zerstört ihr gesamtes Waffenarsenal.
Mai 2005 Die Democratic Unionist Party (DUP) des protestantischen Pfarrers Ian Paisley und die katholische Sinn Féin sind nach den britischen Parlamentswahlen die stärksten Parteien in Nordirland. Ian Paisley lehnt jedoch Verhandlungen mit Sinn Féin ab.
Oktober 2002 Die Mehrparteienregierung scheitert, die britische Regierung übernimmt wieder die Direktherrschaft.
Karfreitag 1998 Unterzeichnung des Belfaster Abkommens, das unter anderem eine Mehrparteienregierung unter Beteiligung der Sinn Féin vorsieht.
24. April 1995 Erstes offizielles Treffen zu "Erkundungsgesprächen" zwischen Sinn Féin und Mitgliedern der britischen Regierung.
31. August 1994 Die IRA verkündet einen Waffenstillstand.
1985 Unterzeichnung des anglo-irischen Abkommens, das ein Jahr später scheitert.
1980 / 81 Hungerstreik der republikanischen Gefangenen in Long Kesh. Zehn Gefangene sterben.
28. Mai 1974 Das Sunningdale-Abkommen scheitert am Widerstand der Protestanten.
Am 24. März übernimmt London die direkte Herrschaftsgewalt und schafft ein Nordirland-Ministerium.
30. Januar 1972 Britische Fallschirmjäger eröffnen in Derry das Feuer auf Demonstranten, 14 Menschen sterben an diesem Tag ("Bloody Sunday").
6. Febuar 1971 Der erste britische Soldat wird bei einem Schusswechsel zwischen der Armee und der IRA in Belfast getötet.
1970 Die IRA beginnt sich zu bewaffnen. Im April wird die gemäßigte katholische Sozialdemokratische Partei (SDLP) gegründet.
14. August 1969 Die britische Armee kommt nach Nordirland.
1967 Die Bürgerrechtsbewegung wird in Nordirland gegründet.
1956 - 62 Die IRA führt eine erfolglose Bombenkampagne gegen die Teilung Irlands ("Border Campaign").
18. April 1949 Die Regierung ruft die Republik Irland aus und scheidet aus dem Commonwealth aus. Nach mehreren Jahrhunderten britischer Herrschaft ist Irland erstmals unabhängig – bis auf die sechs nordirischen Grafschaften der Provinz Ulster.
1939 - 45 Irland bleibt im Zweiten Weltkrieg neutral.
1937 Irland erhält eine neue Verfassung, in der weiterhin Anspruch auf Nordirland erhoben wird. Douglas Hyde wird erster Präsident.
1926 Eamon De Valera gründet die "Fianna Fail" (Soldaten des Schicksals) und bricht mit der IRA.
Juni 1922 Die ersten Wahlen zum neuen Parlament enden mit einem Sieg der Befürworter des Vertrags, der Irland zum "Freistaat" macht. Große Teile der Irisch-Republikanischen Armee (IRA) lehnen den Vertrag ab. Es kommt zum Bürgerkrieg, den die Vertragsbefürworter gewinnen.
6. Dezember 1921 Anglo-Irischer Vertrag: Irland wird zum Freistaat und verbleibt im "Commonwealth", Nordirland bleibt Teil Großbritanniens.
11. Juli 1921 Ein Waffenstillstandsabkommen zwischen der "Provisorischen Regierung" Irlands und der Britischen Regierung wird unterzeichnet.
1919 - 21 Unabhängigkeitskrieg
1919 Die Abgeordneten von Sinn Féin rufen die Republik Irland aus.
1918 Bei den Parlamentswahlen gewinnt Sinn Féin 73 von 105 Mandaten.
23. April 1916 Osteraufstand: Proklamation einer unabhängigen Irischen Republik.
1914 Das Gesetz für irische Selbstverwaltung soll in Kraft treten. Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs wird es auf Eis gelegt.
1905 Arthur Griffith gründet die katholische Partei Sinn Féin.
1892 Gladstone bringt einen zweiten Antrag auf irische Selbstverwaltung im Parlament ein. Der Antrag wird vom Unterhaus angenommen, jedoch vom Oberhaus verworfen.
1886 Der britische Premierminister William Gladstone bringt einen Gesetzesantrag auf irische Selbstverwaltung ein, der jedoch vom englischen Parlament abgelehnt wird.
1874 60 Vertreter der "Home-Rule League" werden ins britische Unterhaus gewählt.
1867 Ein Aufstand der Irish Republican Brotherhood scheitert.
1848 Der Aufstand der "Young Irelanders" scheitert.
1846 - 48 Die Kartoffelpest führt zu der größten Hungersnot in der irischen Geschichte.
1840 O'Connell gründet die "Vereinigung zur Aufhebung der Unionsakte" (Repeal Association).
1829 Katholiken werden zum Parlament zugelassen.
1823 Daniel O'Connell gründet die "Catholic Association".
1. Januar 1801 Irland wird durch die Unionsakte (Act of Union) mit England vereinigt.
1798 Erfolgloser Aufstand der "United Irishmen".
1795 Gründung der radikal-protestantischen Oranier Orden ("Orange Orders"), die der englischen Krone treu ergeben sind.
1791 Der protestantische Anwalt Wolfe Tone gründet die "United Irishmen".
1782 Das englische Parlament mildert die Strafgesetze.
Anfang 17. Jahrhundert Strafgesetze gegen die irischen Katholiken.
1690 In der Schlacht am Boyne wird König James entscheidend geschlagen.
1688 "Glorreiche Revolution" in England: James II. wird von seinem protestantischen Widersacher Wilhelm von Oranien aus England vertrieben.
1685 Der Katholik James II. besteigt den englischen Thron.
1652 Mit der Kapitulation von Galway ist die Eroberung von Irland beendet.
1649 Oliver Cromwell landet als vom Parlament ernannter Lord-Leutnant mit einem Heer von 12.000 Mann in Irland.
1642 Englischer Bürgerkrieg. Karl I. gewinnt die Unterstützung der Rebellen. Irland bildet den Schauplatz für militärische Auseinandersetzungen der verfeindeten Lager.
1560 Elisabeth I. erlässt Gesetze, mit denen die protestantische Kirchenordnung in Irland durchgesetzt werden soll.
1541 Heinrich VIII. von England ernennt sich zum König von Irland und erhält die Zustimmung der irischen Stammesfürsten und des anglo-irischen Adels.
Mitte 15. Jahrhundert Der englische Machtbereich ist auf das Gebiet um die Hauptstadt Dublin zusammengeschrumpft.
1349 / 50 Die Pest löst eine Rückwanderung nach England aus. Dadurch gewinnen die Iren wieder die Oberhand.
Anfang 14. Jahrhundert Die Normannen beherrschen zwei Drittel Irlands, doch die anglo-normannischen Siedler nehmen immer mehr die Lebensweise der Iren an.
1171 Heinrich II. kommt nach Irland. Mit Zustimmung der Kirche und der alt-irischen Stammesfürsten errichtet er die "Lordschaft von Irland".
1168 Diarmuid MacMorrough, König von Leinster/Irland, sucht bei einem Machtkampf mit dem irischen Hochkönig Hilfe bei Heinrich II. von England.
1014 Brian Boru, der sich im Jahr 1002 den Thron als irischer Hochkönig erkämpft hatte, besiegt die Wikinger in der Schlacht bei Clontarf.
9. Jahrhundert Die Wikinger kommen auf Beutezug nach Irland.
ab 6. Jahrhundert Irische Missionare verbreiten das Christentum in England und in Europa.
432 St. Patrick, der spätere Nationalheilige der Iren, kehrt nach Irland zurück, um dort das Evangelium zu verbreiten.
ca. 405 n. Chr. St. Patrick wird als Sklave nach Irland entführt. Sechs Jahre später kann Patrick nach Großbritannien fliehen, wo er die Priesterwürde erwirbt.
5. Jahrhundert n. Chr. Die Eroberung Irlands durch die Kelten ist abgeschlossen.
ab 1200 v. Chr. Die Einwanderung der Kelten beginnt.
ca. 6000 v. Chr. Die ersten Einwanderer kommen aus Schottland und siedeln sich im Norden Irlands an. Über ihre Lebensweise und Kultur ist wenig bekannt.