Wenn
nun das entstandene Gewitterfeld so stark wird, dass
die Feldstärke einen kritischen Wert überschreitet,
kommt es zu blitzartigen Entladungen.
Die
Ausbildung eines Blitzes erfolgt in mehreren Phasen.
Man unterscheidet Leit- und Hauptblitz.
Wenn
der Blitzkanal geschlossen ist, bewegt sich die Ladung
entlang des durch den Leitblitz ionisierten Kanals.
Durch den Stromfluss heizt sich der Kanal weiter auf.
Dabei wird die Luft ionisiert und somit die Leitfähigkeit
erhöht, was wiederum den Strom verstärkt.
Nähert sich der Leitblitz der Erdoberfläche,
kommt es dort zu einer Erhöhung der positiven
Ladungsträger. Somit steigt die Feldstärke
dort immer mehr an bis zu dem Moment, in dem dem Leitblitz
eine Fangentladung vom Erdboden entgegenspringt.
Der so genannte Fangstrahl leitet den Hauptblitz
ein. Die hohen Temperaturen im Blitzkanal halten die
thermische Ionisation noch einige Zeit aufrecht. Dadurch
können sich Folgeblitze ausbilden, das typische
mehrmalige Aufflackern des Blitzes rührt daher.
©
NOAA Photo Library
Auf
diese Weise bleibt der Stromfluss auf einen dünnen
Kanal begrenzt, in dessen Zentrum Temperaturen bis
30.000 °C erreicht werden können. Die Stromstärke
kann über 100 kA betragen. Das erhitzte Plasma
im Blitzkanal dehnt sich explosionsartig aus, es entsteht
eine Schockwelle. Diese wiederum verursacht den Donner.
Der
Stromfluss hat einen Ladungsausgleich zur Folge.
Damit sinkt auch die Feldstärke wieder ab und
es hört auf zu blitzen. Das Ladungsverhalten
der Wolke nähert sich dem des Schönwetterfeldes
an.
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