Wie
werden Ladungen getrennt?
Eine
erste moderne Erklärung der Ladungstrennung in
der Gewitterwolke lieferte die Niederschlaghypothese
von Julius Elster und Hans Geitel aus dem Jahr 1885.
Elster und Geitel entwickelten ein Modell, nach dem
in der Luft vorhandenes Wasser in größerer
Höhe zu Tröpfchen kondensiert bzw. zu Hagel-
und Graupelkörnern gefriert. Alle kleinen schweben
in der Luft, die größeren fallen unter
dem Einfluss der Schwerkraft nach unten.
Dabei
entsteht eine Art Reibung zwischen den niederfallenden
schweren Teilchen und den leichten schwebenden Tröpfchen
und Eiskristallen. Die Reibung hat eine Ladungstrennung
zur Folge. Die schweren Teilchen laden sich negativ
auf und wandern nach unten. Weiter oben bleibt ein
positiv geladener Dunstschleier zurück. Die negativen
geladenen Tropfen und Teilchen verursachen eine negative
Ladung am Erdboden.
Die
Niederschlaghypothese kann zwar die Ladungstrennung
erklären, allerdings gibt es auch Gewitter ohne
Niederschläge und Blitze innerhalb von Wolken.
Deshalb kann die Niederschlaghypothese die
Ladungstrennung nur in bestimmten Fällen erklären.
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