Zu
Beginn des 18. Jahrhunderts wurde erstmals ein Zusammenhang
zwischen Blitzerscheinungen und elektrischen Vorgängen
angenommen. Francis Hauksbee von der Royal Society
brachte 1707 Elektrizität mit Blitzen in Verbindung.
Er bezeichnete die Funken einer Elektrisiermaschine
als "flashes of light like lightning".
In
Deutschland setzte Johann Heinrich Winkler, ein Leipziger
Altphilologe, die Forschungen unter Verwendung einer
Leydener Flasche (dem Vorgänger des elektrischen
Kondensators) fort. Er vermutete, die Elektrizität
sei "mit den Blitzen und Donnerstrahlen von
einerley Art".
©
NOAA Historical Image Collection
Benjamin
Franklin schlug bereits 1751 als Erklärung für
die Entstehung von Blitzen vor, dass Erdboden und
Wolken einen Speicher für Elektrizität bildeten,
ähnlich einer Leydener Flasche. Ihm gelang
es mithilfe einer in freier Natur aufgestellten ca.
10 m hohen Eisenstange, Entladungsfunken bei einem
Gewitter zu beobachten. Berühmt wurde auch Franklins
Versuch, einen Drachen an einer metallischen Schnur
bei nahendem Gewitter steigen zu lassen. Der Drache
zog mächtige Funken auf sich. Dieses sehr gefährliche
Experiment wurde in der Folgezeit mehrfach wiederholt.
Der russische Physiker Richmann kam wenig später
bei ähnlichen Versuchen ums Leben. Franklin wies
auch auf die blitzableitende Wirkung von metallischen
Stäben hin. Allerdings findet man solche Blitzableiter
schon um 1500 v.Chr. an ägyptischen Tempeln -
das Wissen um die Blitze muss also schon bekannt gewesen
sein.
Im
ausgehenden 18. Jahrhundert hatte sich die Erkenntnis
durchgesetzt, dass sich die Gewitterelektrizität
im Prinzip nicht von der schon bekannten statischen
Elektrizität unterscheidet.
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