Als Grundlage für die weitere Betrachtung des Quastenflossers unter den verschiedenen lehrplanrelevanten Aspekten erstellen die Schülerinnen und Schüler ihrem Lernstand entsprechend einen Steckbrief über die Art. Wir haben zwei Varianten abgedruckt: Steckbrief A (Arbeitsblatt 1) eignet sich für die Jahrgangsstufen 5-6, bei Steckbrief B (Arbeitsblatt 2) wird der Quastenflosser zusätzlich in die Systematik eingeordnet (Jahrgangsstufen 7-10).
Arbeitsblatt 3 "Filmbeobachtung Flossen" lenkt die Aufmerksamkeit der Schüler auf die Flossen, einen zentralen Unterschied zu den meisten Knochenfischen, der auf die besondere Rolle der quastenflosserartigen Fische in der Evolution hinweist. Die Schüler zeichnen die Flossen in die Skizze ein und vergleichen sie mit den Strahlenflossen der meisten Knochenfische.
Im Vordergrund steht das Beobachten und Beschreiben, dabei analysieren sie Ähnlichkeiten und Unterscheide durch kriteriengeleitetes Vergleichen mit Zeichnungen (Arbeitsblatt) und Abbildungen (Film). Die Informationen entnehmen die Schüler dem Film, sie sollten aber zusätzlich im Biologiebuch den Aufbau der Strahlenflossen nachsehen. Dabei sollten die Begriffe Strahlenflossen und Flossenstrahlen sowie Fleischflossen eingeführt werden.
Auf der letzten Seite der Arbeitsblätter stehen Stichworte für die Lösungen, die die Schülerinnen und Schüler als Kontrollblätter nutzen können.
Evolution und lebende Fossilien
Nachdem die Schülerinnen und Schüler die Besonderheit der Flossen des Quastenflossers im Vergleich zu anderen Knochenfischen betrachtet haben, schließt sich eine Untersuchung an, inwiefern diese auf einen Übergang zu den Landwirbeltieren hinweisen.
In erster Linie für ältere Schüler ist Arbeitsblatt 4 "Homologie" geeignet. Dort sind die Vorderextremitäten verschiedener Wirbeltiere abgebildet und für den Menschen auch beschriftet. Die Schülerinnen und Schüler vergleichen die Abbildungen und analysieren die Ähnlichkeiten, dabei hilft ihnen der Farbcode in der Darstellung.
Mit dem Wissen aus dem Film, dem Biologiebuch und den Informationsquellen, die wir in der Linkliste angegeben haben, kann sich die Klasse mit der Frage auseinandersetzen, ob der Quastenflosser ein direkter Vorfahre der Landwirbeltiere ist oder ein Seitenast aus dem Übergangsfeld der Tetrapodenbewegung aus dem Wasser auf das Land.
Die Schülerinnen und Schüler skizzieren die beiden Vorstellungen zunächst in einem Diagramm und setzen sich dann mit ihnen auseinander. Die Definition der Begriffe "Brückentier" und "missing link" hilft ihnen dabei. Zu den prozessbezogenen Kompetenzen Erkenntnisgewinnung und Kommunikation kommt bei dieser Aufgabe noch die Bewertung hinzu. Die Schülerinnen und Schüler beurteilen und bewerten Daten und Informationen kritisch.
Arbeitsblatt 5 betrachtet den von Charles Darwin geprägten Begriff "Lebendes Fossil" näher und untersucht an den Beispielen verschiedener solcher Arten, unter welchen Bedingungen sie überleben konnten, ohne sich sehr zu verändern. Die Schülerinnen und Schüler arbeiten in Stamm- und Expertengruppen. In ihren Stammgruppen beschäftigen sie sich mit einer Art.
Danach finden sie sich in gemischten Expertengruppen zusammen und informieren sich gegenseitig über die Arten. Sie tragen ihre Ergebnisse in einer Tabelle zusammen und diskutieren die Frage, was lebende Fossilien gemeinsam haben, wie man den Begriff definieren könnte und welche Gründe es für das ungestörte Überleben dieser Arten geben könnte.
Die Schüler erwerben dabei Kompetenzen im Bereich Erkenntnis und Kommunikation: Sie sammeln Informationen zu verschiedenen Arten, wählen Daten und Informationen aus verschiedenen Quellen aus und beschreiben, veranschaulichen oder erklären biologische Sachverhalte unter Verwendung der Fachsprache.
Lebensraum Tiefsee
Der Quastenflosser lebt in der Tiefsee. Die Schülerinnen und Schüler lernen diesen Lebensraum anhand von eigenen Recherchen kennen und untersuchen, wie sich verschiedene Lebewesen an die besonderen Bedingungen der Tiefsee angepasst haben. Mit Arbeitsblatt 6a "Lebensraum Tiefsee" recherchieren sie die verschiedenen Meereszonen und ordnen exemplarisch Lebewesen den unterschiedlichen Zonen zu.
Das zweite Arbeitsblatt 6b "Lebewesen Tiefsee" widmet sich einzelnen Arten. In Gruppenarbeit wird untersucht, wie sich die Arten an die Lebensbedingungen der Tiefsee angepasst haben. Als Methode bietet sich wieder das Gruppenpuzzle an.
Gefährdung durch den Menschen
Auch der Quastenflosser ist durch Eingriffe des Menschen in die Natur gefährdet. Weil die Fischer vor den Komoren in immer tieferen Gewässern fischen, haben sie auch Quastenflosser als Beifang an der Angel.
Jüngere Schülerinnen und Schüler können ein Plakat erstellen, wie der Mensch in den Lebensraum Meer eingreift und Arten gefährdet. Auf Arbeitsblatt 7 "Plakat Gefährdete Arten" werden Aufgabe und Hilfestellungen beschrieben. Die Schüler interpretieren Daten und Trends und ziehen daraus Schlussfolgerungen. Sie planen und strukturieren ihre Ergebnisse und veranschaulichen Daten angemessen mit sprachlichen und bildlichen Gestaltungsmitteln.
Ältere Schülerinnen und Schüler können das Thema in einem Rollenspiel vertiefen und sich mit der konkreten Situation am Beispiel einer fiktiven Insel auseinandersetzen. Dabei nehmen sie unterschiedliche Perspektiven von Fischern, Umweltschützern und Forschern ein und argumentieren aus ihrer Sicht (Arbeitsblatt 8 "Rollenspiel"). Die Schüler beurteilen an ausgewählten Beispielen die Auswirkungen menschlicher Eingriffe in die Umwelt und erörtern Handlungsoptionen im Sinne der Nachhaltigkeit.