Eigentlich hatte sich Norbert Blüm auf eine ruhige Zeit als Politrentner gefreut. Doch es wird zunehmend ungemütlich. Nicht die Gegner von damals oder heute machen ihm das Leben schwer, es sind die eigenen Enkel. Sie stellen die unangenehmen Fragen.
Ein Sonntagsspaziergang vor einiger Zeit mit seiner Enkelin lässt ihn nicht mehr los: Er habe ihr einen Scherbenhaufen hinterlassen: Ökologie, Ökonomie, Sozialsysteme, Solidarität in der Bevölkerung, alles marode, die Schere zwischen Arm und Reich gehe immer weiter auf. Und das sei nur der Anfang einer Epoche, so düster wie ein Science-Fiction-Film. Sie sehe keine Zukunft für sich und ihre Generation.
Harsche Kritik, die Norbert Blüm ins Mark trifft: "Ich wollte eigentlich immer das Beste. Das war mein Ethos während meiner ganzen Politikerlaufbahn. Aber an dem Tag bekam dieses Selbstverständnis Risse. Habe ich vielleicht wirklich die Zukunft meiner Enkelin, also der ganzen nachfolgenden jungen Generation vermasselt?"
Blüm will es wissen und entschließt sich zu einer Entdeckungsreise, einer Tour quer durch die Republik. Er sucht Lösungen und alternative Lebensformen abseits der gewohnten Pfade. Jetzt, wo er auf die 80 zugeht, spürt er: Jeder Tag kann der letzte sein. Und da will er seine Enkel nicht ohne Antworten lassen.