6.5 Stress für die Haut - Neurodermitis
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- Langerhanszelle (Modell)
Auch die Haut ist Teil der aktiven Immunabwehr. Die Oberhaut enthält eine Schicht sich fein verästelnder Langerhanszellen. Diese Verwandten der Fresszellen sind bei Menschen, die an einer Neurodermitis leiden, besonders stark mit IgE-Antikörpern gespickt. Sie reagieren deshalb schon auf kleinste Mengen eines Allergens.
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- Trickfilm "Neurodermitis"
Nach Kontakt mit dem Allergen wandert die Langerhanszelle über Lymphgefäße in einen Lymphknoten. Dort präsentiert sie Bruchstücke des Allergens. Werden diese von passenden T-Zellen erkannt, erfolgt die Aktivierung. Langerhanszellen und T-Zellen setzen hautschädigende Entzündungsstoffe frei. Bei den T-Zellen handelt es sich um eine spezielle Untergruppe, die sogenannten Th2-Zellen.
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- Neurodermitis
Neurodermitis und Allergie
In Deutschland leiden etwa drei Millionen Menschen an Neurodermitis. Bei der chronische Hauterkrankung spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Die Betroffenen, häufig Kinder vor der Pubertät, haben ungewöhnlich viele IgE-Antikörper, was sie auch für Pollen-, Tierhaar- und Nahrungsmittelallergien anfällig macht. Bei Neurodermitikern ist außerdem die Reizschwelle der Haut stark herabgesetzt. Sie reagiert auf Staub, Seife, Kleidung und eigenen Schweiß mit Rötung und heftig juckenden Hautausschlägen. Durch Kratzen verschlimmert sich die Entzündung. Typisch für eine Neurodermitis ist, dass die Beschwerden wiederholt und in Schüben auftreten.
Neurodermitis und Stress
Was eine Neurodermitis auslöst, ist nur zum Teil bekannt. Neben einer erblich bedingten Veranlagung und Umwelteinflüssen trägt auch Stress wesentlich zum Krankheitsverlauf bei. Psychische Belastungen erhöhen nicht nur die Schweißabsonderung, sondern beeinflussen auch das Immunsystem. Botenstoffe können die Überempfindlichkeit noch steigern und die entzündlichen Hautschädigungen begünstigen.
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- Behandlung mit UV-Licht
Therapie mit UV-Licht
Neben der Behandlung mit entzündungshemmenden Substanzen wie Cortison hilft bei vielen Neurodermitikern auch die Bestrahlung mit langwelligem UV-A-Licht. Filter halten die wärmeerzeugenden und krebsfördernden Teile der Strahlung zurück. Das sogenannte Kaltlicht dämpft die Aktivität der Langerhanszellen. Es zügelt die überschießende Immunabwehr, und die Beschwerden lassen nach.