Wellenreiten in Hawaii
Sie paddeln auf flachen Brettern ins Meer hinaus und suchen dort nach der perfekten Welle. Riesige Brecher, manche bis zu zehn Meter hoch, entstehen an den Riffen vor Hawaii. Ein einzigartiger "Kick", den es eben nur auf Hawaii gibt.
Die weltbesten Surfer starten an der Nordküste der Insel Ohahu. "Der Strand zwischen Sunset Point und Pipeline hat die besten Wellen der Welt", sagt der Hawaiianer Love Hodel, ein professioneller Surfer, der oftmals mehr Zeit auf dem Wasser als an Land verbringt.
Einer der ersten, die sich auf die haushohen Wellen wagten, ist der heute 90jährige Woody Brown. Er erlebte den perfekten Surf, aber auch die Angst: "Als die erste Welle herankam und kurz vorm Brechen war, dachten wir: OK., das ist das Ende. Es waren Monster, wir hatten nie so etwas gesehen", erzählt er. Er überlebte, sein Freund schaffte es nicht.
Das Wellenreiten ist eine alte hawaiianische Tradition. Als Kapitän James Cook 1779 auf Hawaii landete, sah er Einheimische, die auf Brettern übers Meer surften - und das nur zum Vergnügen, wie die Seeleute erstaunt bemerkten. Dem Vergnügen hätten die christlichen Missionare im 19. Jahrhundert gern ein Ende gesetzt, denn sie fanden nackte Menschen auf Surfbrettern einfach unzüchtig. Durchsetzen ließ sich das Verbot allerdings nicht. Immerhin war das Wellenreiten für die Hawaiianer mehr als ein Vergnügen, es war eine Tradition, ein Lebensgefühl. Heute ist Surfen "Funsport" - weltweit - und damit für die Inseln Hawaiis ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, wenn die Surfer von überall her anreisen, um die Schönheit Hawaiis und die einzigartigen Wellen zu erleben.
Ein Film von Tilman Büttner
© SWR Projektgruppe Multimedia 2010