Polo - Die Entstehung
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Das Polospiel stammt aus Zentralasien und wurde vor dreitausend Jahren von den Persern in Regeln gefasst.
Im Jahr 1210 traf es König Qutb-un-din Aibak in Lahore. Er starb beim Polospiel. Zunächst ging es eher um militärische Übungen für kämpfende Reiter. Hunderte von Spielern bevölkerten das Feld. Damals spielten sogar noch Frauen Polo, heute ist das undenkbar.
Polo gehörte damals zu jedem Fest, das ein Herrscher ausrichtete.
[Bild Vergrößerung] Von seinem Thron aus konnte er das Spiel gut beobachten, es diente zu seiner persönlichen Erheiterung. Früher - so sagt man - wurden die besiegten Spieler nach dem Spiel sogar getötet. Heute begnügt man sich damit, Tiere zu opfern.
Ende des 19. Jahrhunderts entdeckten britische Kolonialsoldaten das wilde Reitersiel für sich und zivilisierten es. So verlor das Spiel seine ursprüngliche Wildheit. Nur noch im Norden Pakistans in Gilgit und Chitral kann man das Polospiel heute in seiner ursprünglichen Form erleben.
Das neunte Tor
Wird das neunte Tor erzielt, steht der Sieger fest. Daher kann das Spiel schon in wenigen Minuten entschieden sein, in der Regel aber dauert es doch zweimal eine halbe Stunde. Das allein ist nicht aber nicht alles: die Zahl neun hat kosmologische Bedeutung und das neunte Tor Symbolkraft. Es soll dämonische Mächte bezwingen. Die Menschen dort sind davon überzeugt, dass sie von dämonischen Mächten bedroht sind. Und für sie symbolisiert der Poloball den "Schädel des Bösen". Polospielen bewahrt die Menschen auch vor dem bösen Blick, so glauben die Leute noch heute.
Heute werden die Verlierer zwar nicht mehr geköpft, sie müssen lediglich den Gewinner zu einem Festessen einladen. Aber ganz ohne Opfer geht es dennoch nicht: Ein heiliges Tier wird geopfert, meist eine Ziege, denn die Ziegen werden als "reine" Tiere verehrt.
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