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Naginata in Japan

Naginatakämpferin in Ausrüstung

In japanischen Legenden wird erzählt, wie in weit zurückliegender Zeit eine Waffe in Frauenhand kam, die eigentlich nur die Krieger tragen durften. Wenn ein Samurai zum Dienst an den Fürstenhof gerufen wurde und sein Haus ohne Wachen zurückließ, übergab er seiner Frau eine messerscharfe Sichellanze: Die Naginata. Mit dieser Waffe sollten die zurückbleibenden Frauen das Haus und ihre Ehre verteidigen.


Naginata, das japanisches Hellebardenfechten, ist heute ein beliebter Frauensport. Aus der "scharfen Waffe" wurde eine Hellebarde aus Bambus. Über 120 unterschiedliche Folgen von wechselseitigen Angriffs- und Abwehrbewegungen bilden den Formenschatz des klassischen Naginata. Sie alle zu beherrschen vermögen heute nur noch wenige erfahrene Naginata-Meisterinnen.


Naginata erfordert ein hohes Maß an Körperbeherrschung - Disziplin und Leistung wird von allen Schülerinnen verlangt. Dies ist auch der Grund, warum viele Eltern ihre Mädchen in eine Naginata-Schule schicken. Die Naginata-Erziehung steht dem traditionellen japanischen Frauenbild sehr nahe: Schönheit, Unterordnung und Bescheidenheit verbinden sich in diesem Sport für Japaner in einer idealtypischen Weise.

Die Kämpferinnen trainieren jeden Tag stundenlang, trotz Schule, Familie, Haushalt, Universität oder Beruf. Naginata ist Teil ihres Lebens. Frau Mitamura, die Lehrerin erklärt es so: "Wenn man während der Übung den Kopf oder das Bein des Gegners trifft, wächst auch die innere Verbindung mit ihm, und wenn sich zwischen den beiden Kämpfern ein Verständnis aufbaut, dann hat man dieses unbeschreibliche Gefühl."

Ein Film von Christian Romanowski


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