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Irland - Land und Leute

Die grüne Landschaft Irlands

Als England im 17.Jahrhundert zu einer mächtigen Kolonialmacht heranwuchs, vergrößerte sich auch der politische und soziale Druck den die Kolonialherren auf ihren nächsten Nachbarn, Irland, ausübten.


Die irische Gesellschaft verfiel unter der englischen Herrschaft in ein starres System von englischen Großgrundbesitzern und unterdrückten irischen Kleinpächtern. Das Ausbeutungssystem führte zu einer dramatischen Verarmung der Landbevölkerung.


Die "Penal Laws", die irischen Strafgesetze, die die Engländer verhängten, veränderten das Leben für die Iren einschneidend. Iren durften keine Schulen besuchen, keine Pferde besitzen, keine Waffen tragen und, solange sie sich weigerten zum Protestantismus überzutreten, auch kein Land kaufen. Hunger und Elend prägten das Leben auf dem Land. Zudem mussten die Bauern hohe Abgaben an die Pachtherren zahlen.


Felder, Wiesen, Seen und Berge

"Wer durch Irland reist und die Gewohnheiten, bzw. die Behausungen der Einheimischen beobachtet, der wird kaum glauben, in einem Land zu sein, das sich zu Gesetz, Religion und Menschlichkeit bekennt." schrieb Jonathan Swift 1700.


Aber die große Katastrophe für Irland sollte erst noch kommen. "The great famine", der große Hunger. Irlands Bauern lebten von der Kartoffel, einer anspruchslose Pflanze, die überall wuchs. Kartoffeln waren Grundnahrungsmittel und Exportgut Nummer eins. Viele irische Familien aßen kaum etwas anderes als diese nährstoffreiche Knolle. Diese Abhängigkeit von einer Pflanze wurde Irland zum Verhängnis. 1845 zerstörte die Kartoffelpest, die Ernte des gesamten Landes. Ein Pilz, der die Kartoffeln auf dem Feld zu einer schwarzen, übelriechende Masse zersetzte, zerstörte die Nahrungsgrundlage eines ganzen Volkes. Auch die Ernten der nächsten Jahre wurden von der Kartoffelpest vernichtet. In Irland brach eine unvorstellbare Hungersnot aus, die mehrere Jahre andauerte.


Landschaftaufnahme von einem Berg

1850, im ersten Jahr, in dem die Kartoffelpest ausblieb, waren bereits über eine Million Iren verhungert. Viele Iren versuchten ins Ausland zu fliehen um dem Elend zu entkommen. Ganze Landstriche wurden entvölkert, eine Entwicklung, von der heute noch Spuren zu sehen sind.


Irland wurde nun für lange Zeit zum Auswanderungsland. Hoffnung gab es nur anderswo.
Erst seit einigen Jahren dreht sich dieser Trend um. In Irland hat seit Ende der achtziger Jahre ein Wirtschaftswunder stattgefunden. Erstmals kommen mehr Menschen auf die Insel zurück als von ihr weggehen.


Eine Straße in Dublin mit Geschäften

Die jungen Leute fliehen nicht mehr wie früher vor einer aussichtslosen Zukunft, sondern im Gegenteil, aus ganz Europa, suchen junge Menschen Arbeit in Irland. Das ehemalige Armenhaus Europas verwandelt sich in einen modernen Staat mit einer boom-enden Wirtschaft. Dublin ist heute ein Magnet für Investoren, zahlreiche Unternehmen lassen sich nieder.


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