360°-Dokumentationen
Die 360°-Dokumentationen verbinden Aufnahmen von Schauplätzen des Nationalsozialismus mit den persönlichen Berichten von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen. Diese Form der Dokumentation erlaubt den Schülerinnen und Schülern, die Ausmaße von Orten wie beispielsweise dem Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau oder der NS-Ordensburg Vogelsang virtuell nachzuempfinden.
Möglich macht das die besondere Technik der 360°-Aufnahmen. Bei diesen Videos ist das Blickfeld der Betrachter nicht auf eine vorgegebene Kameraperspektive festgelegt. Stattdessen kann man sich rundum frei umsehen. Wie in der realen Situation kann man sein Smartphone in alle Richtungen wenden und so beispielsweise zum Himmel schauen oder auf den Boden blicken. Dadurch entsteht der Eindruck, man sei tatsächlich vor Ort und könne die Umgebung mit eigenen Augen entdecken.
360°-Videos auf dem Smartphone
Die 360°-Dokumentationen lassen sich über mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablets abspielen. Sie sind über den YouTube-Kanal des WDR verfügbar. Um die 360°-Technik zu nutzen, benötigt man die YouTube-App. Die Steuerung der Blickrichtung funktioniert intuitiv über die Bewegung des Smartphones oder Tablets. Schwenkt man das Gerät beispielsweise nach links, wendet sich auch das Bild in diese Richtung. Es empfiehlt sich, Kopfhörer zu benutzen, um den Virtual-Reality-Effekt zu verstärken.
Man kann das Video über WLAN oder über mobiles Internet ansehen, also streamen. Außerdem kann man es innerhalb der YouTube-App herunterladen und so auch offline abspielen, wenn kein Internet verfügbar ist. Beim Download gibt es die Auswahl zwischen verschieden Dateien in hoher oder niedriger Bildauflösung. Beim Stream stehen noch weitere Größenoptionen zur Verfügung. Sie können über das Einstellungsrad im rechten unteren Bildrand ausgewählt werden.
Historische Schauplätze auch mit Virtual-Reality erlebbar
Mit der YouTube-App kann das 360°-Video auch mit einer Virtual-Reality-Brille (VR-Brille) angesehen werden. Dadurch wird der Eindruck noch deutlich verstärkt, den Ort als Betrachterin oder Betrachter selbst zu entdecken. Für den Unterricht bietet sich eine einfache VR-Brille an, in die man ein Smartphone hineinlegt. Solche Brillen gibt es als fertige Kunststoffmodelle oder auch als preiswerte Cardboard-Box aus Pappe, die man sich selbst zusammenbauen kann.
Um das Video mit der Brille anzusehen, klickt man auf das VR-Brillen-Symbol am rechten unteren Bildschirmrand des Smartphones. Daraufhin teilt sich der Bildschirm in zwei kleinere Felder auf. Es laufen nun zwei Videos ab, die sich leicht voneinander unterscheiden. Wenn man sie durch die VR-Brille betrachtet, entsteht ein 3D-Effekt. Man bekommt so das Gefühl, in die gefilmte Umgebung einzutauchen.
Je nach Brillenmodell muss man sich eine weitere App herunterladen, um die Wiedergabe des Smartphones für die jeweilige Brille zu optimieren. Hierfür sind die Hersteller-Angaben der gewählten Brille zu beachten. Die 360°-Anwendung mit der VR-Brille funktioniert auf Apple-Geräten ab iOS 9 und auf aktuellen Android-Geräten.
360°-Videos auf dem Computer
Auf dem PC kann man die 360°-Videos über alle gängigen Web-Browser ansehen. Das Raum-Erlebnis ist hier allerdings deutlich geringer als mit einer VR-Brille. Es empfiehlt sich auch hier, Kopfhörer zu benutzen, damit der Virtual-Reality-Effekt verstärkt wird. Über die Video-Einstellungen lassen sich verschiedene Bildauflösungen auswählen, die von sehr kleinen Auflösungen über HD-Qualität bis zu 4K-Videos reichen.
Sollte das Video unter der Standardeinstellung nicht flüssig laufen, kann die Auflösung in diesem Menü verringert werden. In der oberen linken Ecke des Videos befindet sich ein Steuerungselement, mit dem sich die Blickrichtung verändern lässt. Dazu klickt man mit der Maus auf die Richtung, in die man schauen möchte. Sobald das Steuerungsfeld einmal angeklickt wurde, lässt sich die Perspektive des Videos auch mit den Pfeiltasten der Tastatur steuern.