Wie
im Kapitel Atmosphäre beschrieben, streuen die
Luftmoleküle kurzwelliges
Licht besonders gut.
Blau ist dabei noch nicht das kurzwelligste Licht.
Das kurzwelligste Licht, das wir sehen können,
erscheint uns violett.
Warum
erscheint dann aber der Himmel blau und nicht violett?
Das
hängt mit unserer Farbwahrnehmung zusammen. Sie
erlaubt es uns nicht, die sehr kurzwellige ultraviolette
Strahlung zu sehen. Wir besitzen vier verschiedene
Arten von Sinneszellen auf der Netzhaut. Es gibt drei
verschiedene Sinneszellentypen zur Farbwahrnehmung
(die Zäpfchen) und eine Sorte Sinneszellen zur
Hell-Dunkel-Wahrnehmung (die Stäbchen). Jeder
einzelne Zäpfchentyp ist nur für eine ganz
bestimmte Farbe empfindlich, nämlich Blau, Grün
und Rot.
In
unserem Auge ist die Sinneszelle für Blau zu
unempfindlich für diese sehr kurzwellige UV-Strahlung.
Hinzu kommt eine geringere Empfindlichkeit für
violettes Licht.
Wenn
der Beobachter in den Himmel blickt, sieht er nicht
das direkte Sonnenlicht, sondern das gestreute. Weil
das blaue kurzwellige Licht besonders stark gestreut
wird und das menschliche Auge eine große Empfindlichkeit
für blaue Farben hat, wird der Himmel blau wahrgenommen.
Zwar wird auch das violette Licht stark gestreut,
aber da der Violett-Anteil im Sonnenlicht viel schwächer
als der Blauanteil ist und das Auge für violettes
Licht nicht so empfänglich ist wie für blaues
Licht, sehen wir den Himmel blau.
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