Verkaufsstart eines besonderen Nike-Sportschuhs: Hunderte sind gekommen, um sich ein Exemplar zu sichern. Im Laden kostet der Sneaker 200 € – eine Stunde später wird er für über 1.000 € im Internet gehandelt. Keine Seltenheit, denn limitierte Schuhe von Adidas, Nike & Co. erzielen häufig Wiederverkaufspreise bis zu mehreren Tausend Euro.
Immer mehr wollen mitverdienen und nehmen dafür einiges in Kauf. "Ich habe schon einmal für einen Schuh fünf Stunden vor einem Laden gecampt. Den hab ich dann direkt vor dem Laden wieder verkauft", erzählt uns der 16-jährige Daniel aus Bochum. "Wenn ich Glück habe, verdiene ich mit dem Weiterverkauf eines einzigen Schuhs so viel, wie meine Mitschüler in einem ganzen Monat". Fast deutschlandweit übernachten vor allem Jugendliche vor Sneaker-Läden, um diese Schuhe zu kaufen, sie wieder zu verkaufen oder einfach nur zu sammeln.
Der Film trifft Insider aus der "Sneakerhead"-Szene, die als Reseller am ganz großen Rad drehen: "Ich mache einen Umsatz von rund 1 Millionen Euro pro Jahr", erzählt uns ein Wiederverkäufer. Er nutzt spezielle Software, um in wenigen Sekunden bis zu hundert Paar Schuhe im Internet zu kaufen – und anschließend zu verkaufen.
Mit Leidenschaft oder Sneakerkultur habe das nichts mehr zu tun, beklagen Sammler wie Willy. Trotz guter Kontakte muss auch er immer häufiger Reseller-Preise zahlen. Hunderte Paare türmen sich in seiner Wohnung. "Wenn dieser Raum abfackeln würde über Nacht, würde ein Teil meiner Seele sterben. Schuhe sind mein Leben", erzählt er.
Der Film erklärt, wie der Hype um Sneaker entstanden ist, wie das Geschäft mit der Streetwear funktioniert und wer wie davon profitiert.