3.2 HIV - Porträt eines Virus
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- Robert Gallo
Zwei Forscher haben sich bei der Enttarnung des HI-Virus einen Namen gemacht: Robert Gallo vom Nationalen Krebsforschungszentrum der USA und Luc Montagnier vom Pariser Pasteur-Institut. 1984 wurde das mysteriöse "AIDS-Virus" dort endgültig nachgewiesen. Bis zu diesem Zeitpunkt waren in den USA schon 4100 Menschen an AIDS erkrankt und 2900 verstorben.
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- Luc Montagnier
Das "Duell" der Virusjäger
Die Frage, wer das HI-Virus zu erst entdeckt hatte, führte zu einem unrühmlichen Streit der beiden Wissenschaftler. Dabei ging es nicht nur um die Ehre, sondern auch um Geld. Denn ein patentiertes Nachweisverfahren der Erreger im Blut versprach lukrative Einnahmen. Die Auseinandersetzung wurde schließlich beigelegt. Montagnier gilt als Erst- und Gallo gilt als Mitentdecker. Die Erlöse aus den Patenten fließen zu gleichen Teilen den Forschungsinstituten zu.
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- HI-Viren
HIV wird erst unter dem Elektronenmikroskop sichtbar. Das Virus ist nur circa ein zehntausendstel Millimeter groß und wiegt nur etwa ein billiardstel Gramm. Wie alle Viren ist auch HIV nicht allein überlebensfähig, sondern braucht andere Zellen, um sich vermehren zu lassen.
HIV zählt zu den Retroviren, d. h. die Erbinformation ist in einem einfachen RNA-Strang gespeichert. In der menschlichen Zelle liegt die Erbinformation dagegen in einem DNA-Doppelstrang vor.
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- Modell eines HI-Virus
HI-Viren - Todesboten aus dem Urwald
Die Beweise verdichten sich, dass HI-Viren Abkömmlinge von Virusstämmen sind, die ursprünglich nur in Tieren überleben konnten. In Afrika sind 18 Affenarten bekannt, die mit HIV-ähnlichen Erregern -SIV genannt- infiziert sind, ohne dass die Tiere daran sterben. Mindestens zweimal haben SI-Viren die Artengrenze übersprungen. Sie sind vom Schimpansen und vom Halsbandmangaben auf den Menschen übergegangen. Dabei entstanden die Virusvarianten HIV-I und HIV-II.
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- Schimpansen
Die eigentliche Ursache sehen Experten in der illegalen Jagd auf Affen zur Fleischgewinnung. Beim Abschlachten der Tiere fließt Blut, und die Verletzungsgefahr ist groß. Schon über die kleinste Wunde kann sich jemand durch das Blut eines infizierten Tieres anstecken. So entstehen immer wieder Virusvarianten, die im menschlichen Körper erfolgreich überleben, darunter auch solche, die schwere Erkrankungen hervorrufen.
Der Lebenszyklus des HIV
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