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• ab Klasse 7, alle Schularten
Fächeranbindung und Kompetenzen
Diese fünf kurzen Städteporträts eignen sich für den unterrichtlichen Einsatz in verschiedenen Fächern, da in den einzelnen Sendungen unterschiedliche Aspekte aufgegriffen werden. Sollen die Sendungen überwiegend im Erdkundeunterricht eingesetzt werden, bieten sich in erster Linie die Folgen über Hamburg, Hongkong und Marseille an.
Die Folge über die Stadt Melbourne lässt sich besonders gut im Kunstunterricht einsetzen, wenn der unterrichtliche Schwerpunkt auf „street art“ gelegt wird. Sie eignet sich aber auch für den Einsatz im Biologie- beziehungsweise Politikunterricht, wenn die Sequenzen über nachhaltiges Wirtschaften und Müllvermeidung in den Mittelpunkt gerückt werden. Die Sendung über St. Petersburg eignet sich in erster Linie für den Geschichtsunterricht.
Werden die Fächer Erdkunde, Wirtschaftskunde und Gemeinschaftskunde als Fächerverbund unterrichtet, können die fächerverbindenden Aspekte verstärkt betrachtet werden.
Methodisch-didaktische Hinweise
Die Schülerarbeitsblätter, die begleitend für die Behandlung der fünf Filme über Städte am Meer entwickelt worden sind, rücken zunächst die Rezeption der Sendungen in den Vordergrund. Um die Schüler/-innen zielgerichtet auf die Inhalte der Filme einzustimmen, sollten sie vor dem Betrachten des eigentlichen Films die Möglichkeit erhalten, ihr Vorwissen zu aktivieren, Informationen zusammenzutragen und zu spekulieren, was in der jeweiligen Sendung wohl thematisiert werden wird. Dabei eignen sich die Mindmaps oder die Standbilder, die Rückschlüsse auf die Inhalte der Sendungen zulassen, als Strukturierungshilfen. Die Arbeitsblätter dienen jedoch in erster Linie dazu, dass die Schüler/-innen während des Anschauens der Filme wichtige Inhalte festhalten.
Es empfiehlt sich nach dem ersten Ansehen, dass die Schüler/-innen ihre Ergebnisse innerhalb einer Kleingruppe oder in Partnerarbeit abgleichen und gegebenenfalls ergänzen oder korrigieren. Erst wenn mögliche offene Fragen erörtert worden sind, widmen sich die Lernenden den vertiefenden Aufgaben auf den weiteren Arbeitsblättern.
Die Arbeitsaufgaben, die inhaltlich über die Informationen aus den Sendungen hinausgehen und bestimmte thematische Aspekte vertiefen, lassen sich der Reihe nach behandeln. Es bietet sich aber natürlich auch an, sie im arbeitsteiligen Gruppenunterricht bearbeiten zu lassen, insbesondere in der Form eines Gruppenpuzzles. Dieses kooperative Verfahren birgt die Chance, dass die Schüler/-innen die Aufgaben nach Interesse oder auch nach Verarbeitungstiefe beziehungsweise Schwierigkeit auswählen.
Unterrichtsvorschlag am Beispiel von „Hamburg“
In der Sendung über Hamburg, die hier beispielhaft ausgewählt werden soll, spielen der Containerhafen und der steigende Umschlag von Containern, die im Hafen bewältigt werden müssen, eine wichtige Rolle. Da die Containerschiffe aus wirtschaftlichen Gründen immer größer werden, erscheint eine weitere Vertiefung der Fahrrinne in der Elbe als notwendig. Um diese Problematik zu behandeln, stehen in den Arbeitsblättern die folgenden Arbeitsmaterialien zur Verfügung:
■ zwei Ringdiagramme zur Beschäftigung im Hafen nach Ladungskategorien sowie der Beschäftigungsmix eines Terminals
■ eine Tabelle über die Entwicklung des Containerumschlages seit 1970
■ eine Grafik über die Größenentwicklung der Containerschiffe seit 1970 sowie ein Liniendiagramm über die Seeschiffsankünfte im Hamburger Hafen und die durchschnittliche Größe der Schiffe im Zeitraum von 1990 bis 2013
■ ein Zeitungsartikel zur Thematik der Vertiefung der Elbe
Es werden in der ersten Gruppenarbeitsphase vier thematisch ausgerichtete Arbeits- beziehungsweise Stammgruppen zusammengestellt, deren Mitglieder sich intensiv und mit ausreichender Zeit mit den jeweiligen Schaubildern, Texten und Aufgaben befassen und zu Experten heranbilden. In der nächsten Phase werden die Gruppen in der Weise gemischt, dass jeweils ein sogenannter Experte aus einer Stammgruppe auf die Experten aus den anderen Stammgruppen trifft. Wenn die Experten in ihre ursprüngliche Gruppe zurückgekehrt sind, vermitteln sie den anderen Gruppenmitgliedern, was sie zusätzlich über ihre Spezialgebiete erfahren haben. Auf die letzte Phase kann man allerdings auch verzichten.
Zur Überprüfung der Arbeitsergebnisse eignet sich abschließend beispielsweise ein Quiz, indem die Lehrkraft bestimmte Fragen an die Klasse richtet, die die Schüler/-innen beantworten müssen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass die wesentlichen Ergebnisse der Beschäftigung mit den unterschiedlichen Texten vor der Klasse präsentiert werden. Dabei sollte man darauf achten, dass die Vortragenden per Zufall ausgewählt werden.
Bei der Zusammenstellung der Stammgruppen können die Interessen der einzelnen Schüler/-innen den Ausschlag geben. Sinnvoll erscheint aber auch die Zusammensetzung nach Schwierigkeiten. Im vorliegenden Beispiel ist die Analyse und Bewertung des Zeitungsartikels sicherlich die anspruchsvollste Aufgabe, die von den leistungsstärkeren Lernenden gelöst wird.
Je nach Zusammensetzung der Lerngruppe kann es sinnvoll und erforderlich sein, Hilfen im Sinne eines sprachsensiblen Fachunterrichts zur Versprachlichung der diskontinuierlichen Textsorten (Kreis- und Liniendiagramm, Tabelle und Grafik) zur Verfügung zu stellen. (siehe Arbeitsblatt 3)
Um das selbstständige Arbeiten der Schüler/-innen anzuregen, können im Anschluss an einzelne Fernsehsendungen unterschiedliche Miniprojekte in den Mittelpunkt des Unterrichts gerückt werden. Bei der Folge über Hamburg bieten sich folgende Unterthemen an:
- A Weltkulturerbe Hamburger Speicherstadt – früher und heute
- B Die Bedeutung und Entwicklung der Stadt Hamburg als Hansestadt
- C Hamburg ist eine attraktive Stadt für Touristen aus aller Welt
- D Bekannte Hamburger Musiker und ihre Geschichte
- E Was ist besonders an der im Film mehrfach zu sehenden neuen Elbphilharmonie?
Wenn sich die Lernenden eines dieser Themen annehmen, sollte von ihnen verantwortungsvolles Recherchieren von unterschiedlichen Quellen verlangt werden. Dabei sollte besonders auf die Auswahl, das Bewerten und die angemessene Informationsentnahme möglicher Websites geachtet werden. Danach hängt es von der Zielsetzung und auch den technischen Möglichkeiten ab, in welcher Form die Schüler/-innen ihre Arbeitsergebnisse aufbereiten. Unabhängig, ob sie sich für ein Poster oder für eine elektronische Präsentation entscheiden, sollte sich ein Vortrag vor der Klasse anschließen. Entstehen Poster, bietet sich sinnvollerweise die kooperative Form eines Galerieganges an.
Es soll an dieser Stelle zu einer weiteren Arbeitsform für die Nutzung dieser fünf Filme angeregt werden, durch die das selbstständige Lernen und Arbeiten der Schüler/-innen auf individuelle Weise gefördert werden kann, allerdings nur unter der Voraussetzung, dass alle Lernenden Zugang zu den Online-Versionen der Filme haben. In solch einer Situation lesen die Schüler/-innen die kurzen Inhaltsangaben zu den einzelnen Filmen und entscheiden, auf welchen Film sie sich konzentrieren möchten.
Es ist aber ebenso denkbar, dass fünf Lerngruppen gebildet werden und jeweils eine Gruppe für einen Film verantwortlich ist, wie beim Verfahren eines Gruppenpuzzles. Die Schüler/-innen können dann individuell einzelne Sequenzen des ausgewählten Filmes anschauen, die wesentlichen Aussagen notieren und anschließend ergänzende Materialien suchen beziehungsweise nutzen, um zum Abschluss den anderen in der Klasse ihre Ergebnisse zu präsentieren. Es ist sehr reizvoll, wenn sie in diesem Zusammenhang auch der gesamten Klasse kurze Passagen zeigen.