Vater, Mutter, Hitler
Sammlung von Wilm Hosenfelds Tage- u. Notizbüchern und Briefen an seine Frau und Kinder
Die Tagebücher der Lehrerin Luise Solmitz, des jüdischen Rechtsanwalts Kurt F. Rosenberg, des Bankiers Cornelius Freiherr von Berenberg-Goßler und des Archivars Nikolaus Sieveking geben Einblicke in Politik und Alltag des Jahres 1933
Bücher zum Thema Sinti und Roma
Umfangreicher Katalog zur Ausstellung im Kultur- und Dokumentationszentrum Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg. Hintergrundinformationen werden ergänzt durch Dokumente, zahlreiche Fotos und Zeitzeugen-Berichte.
Kinder- und Jugendliteratur
Ein kleiner Junge will einfach sein wie alle anderen Kinder auch und erfährt doch zunehmend Ausgrenzung, wird in der Schule schikaniert, schließlich zwangssterilisiert. Josef Müller weiß nicht, dass seine geliebten Eltern „nur“ seine Pflegeeltern sind, dass seine leiblichen Sinto-Eltern ihm als Säugling den Namen „Muscha“ gegeben hatten. Behutsam erzählt Anja Tuckermann diese Geschichte aus kindlicher Sicht: von Muschas Ängsten, seiner Not, die Welt um ihn herum nicht mehr begreifen zu können, als seine Pflegeeltern ihn monatelang vor dem Zugriff der Verfolger in einer Gartenlaube versteckt halten. Es ist auch ein Buch über Mut und Zivilcourage im Dritten Reich, denn ohne die Menschen aus dem Widerstand hätte Muscha das Dritte Reich nicht überlebt. Geeignet für Leser ab 12 Jahren.
Biografien
Lily van Angeren ist neun Jahre alt, als die Nationalsozialisten an die Macht kommen. Mit wachem Verstand nimmt sie wahr, wie sich die Lebenslage ihrer Familie zusehends verschlechtert, wie die NS-Politik zunehmend rigider gegen „die Zigeuner“ vorgeht. 1938 wird ihr Vater verhaftet, jahrelang erfährt die Familie nichts über sein Schicksal, 1943 wird sie selbst zusammen mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern nach Auschwitz deportiert. Manchmal sind ihre Schilderungen kaum auszuhalten und doch bewundert man ihre ungeheure Kraft, ihren Lebensmut angesichts des massenhaften Sterbens.
Als Marianne Rosenbergs musikalische Karriere begann, da sollte ihr familiärer Hintergrund im Verborgenen bleiben. Dass sie aus einer Sinti-Familie stammt, ihr Vater ein Überlebender des Konzentrationslagers Auschwitz war, wurde nicht erwähnt, denn Vorurteile saßen damals (wie heute?) tief. Marianne Rosenberg schildert eindrücklich ihr Lebensgefühl einer „Nachgeborenen“, die mit der Verzweiflung der Eltern leben musste und die sich selbst immer als fremd empfand.
Hintergrundwissen
Michael Zimmermanns Buch, seine Habilitationsschrift, ist sicher die umfang- und kenntnisreichste Studie zum Thema. Sehr präzise und dennoch sehr plastisch wird aufgezeigt, wie der Verfolgungsapparat, speziell das Reichskriminalpolizeiamt, sich die Arbeit der sogenannten „Rasseforschung“ zunutze machte und wie ab 1940 die Deportationen der Sinti und Roma begannen.