Themen zur Malerei
- Gemälde
- Epochen
- Gattungen
- Maltechniken
- Betrachtungsweisen
- Künstler
Fächer
- Bildende Kunst
Klassenstufen
- ab Klasse 8, alle Schularten
Bezug zu den Bildungsplänen
In den aktuellen Bildungsplänen des Fachs Bildende Kunst (Baden-Württemberg) wird in den Standards für inhaltsbezogene Kompetenzen im Bereich Bild ein rezeptiv-produktiver Umgang mit Bildern gefordert. Bilderfahrungen und Bildrezeptionen sollen demnach mit dem eigenen Gestalten und Handeln in Verbindung gebracht werden und sich auf die Erfahrungswelt und Lebenswirklichkeit beziehen. Dabei sollen Bezüge zu stilistischen, kulturellen, historischen, biografischen und betrachterbezogenen Bedingungen erkannt beziehungsweise reflektiert und in geeigneter Form präsentiert werden.
Als Ort der Auseinandersetzung mit Bildern wird dabei explizit auf geeignete Medien verwiesen, sodass das Webspecial „Nie wieder keine Ahnung! Malerei“ des SWR hier seinen berechtigten Einsatzort finden kann.
Findet die rezeptiv-produktive Auseinandersetzung mit den Gemälden mediengestützt statt, sind an dieser Stelle zudem die inhaltsbezogenen Kompetenzen aus dem Arbeitsbereich Medien aufzuführen. Insbesondere für die Klassen 9/10 ist die Konzeption, Entwicklung und Realisation eines eigenen visuellen Medienprodukts vorgesehen.
Unterrichtsverlauf/Hinweise für Lehrkräfte
Einstieg: Zum Einstieg in die erste Stunde zeigt die Lehrkraft den Bildausschnitt mit dem Lächeln der Mona Lisa (Material 1), das so populär ist, dass davon auszugehen ist, dass zumindest ein gewisses Grundwissen der Schüler:innen aktiviert werden kann. Spekulationen zu diesem geheimnisvollen Lächeln können aufgestellt werden, münden jedoch in jedem Fall in der Frage, welche Bedeutung das Lächeln für das Bild hat. Beispielgebend für die folgende Erarbeitungsphase erläutert die Lehrkraft den Sinnzusammenhang (siehe Lösung zu Arbeitsblatt 1). Spätestens ein kurzer gemeinsamer Blick auf die anderen Bildausschnitte lässt Rätsel/Fragen über Ausschnittinhalt beziehungsweise Bildzusammenhang offen und motiviert auf diese Weise zur Beschäftigung mit der Geschichte der Malerei mittels Webspecial.
Erarbeitungsphase I: Die folgende Ausschnittsuche ist Teil der Erarbeitungsphase I, bei der die Schüler*innen in Partnerarbeit unter Verwendung des Webspecials zunächst zu den neun gegebenen Bildausschnitten so schnell wie möglich die entsprechenden Gemälde finden und die Bilddaten notieren (Arbeitsblatt 1, Spalte 2). Einer kurzen Aufklärungsrunde mit Verortung der Ausschnitte in den Originalen folgt eine Einführung in Zielsetzung und Aufbau des Webspecials sowie Klärung der einzelnen Kategorien (Gemälde, Künstler, Epochen, Maltechniken, Gattungen, Betrachter und Quiz).
Mit einem vertiefenden Arbeitsauftrag sollen die Schüler:innen die Bedeutung beziehungsweise den Sinn der Bildgegenstände auf den Ausschnitten für das Verständnis des Gemäldes erarbeiten (Arbeitsblatt 1, Arbeitsauftrag 2). Die Besprechung erfolgt anschließend im Plenum (Lösung Arbeitsblatt 1).
Erarbeitungsphase II: In der darauffolgenden Erarbeitungsphase II dürfen sich die Schüler:innen entsprechend dem Arbeitsauftrag (Arbeitsblatt 2, Arbeitsauftrag 3) für ein Gemälde entscheiden, dessen Schlüsselstellung innerhalb der Kunstgeschichte über ein Plakat argumentativ überzeugend visualisiert werden soll. Die Gestaltung soll dabei die Wirkung des Gemäldes widerspiegeln. Sie kann entweder analog oder besser digital mit einem (kostenlosen) Zeichenprogramm erfolgen, beispielsweise Autodesk SketchBook, Krita, MediBang Paint Pro, die Versionen für verschiedene Betriebssysteme bieten.
Die Präsentation der fertigen Plakate kann als Ausstellung im Klassenraum oder als digitale Galerie organisiert sein, in jedem Fall aber zu einer argumentativen Auseinandersetzung über die Schlüsselstellung der Gemälde führen. Einen gelungenen Abschluss der Kurzeinheit kann das Quiz im Plenum darstellen.
Didaktisch-methodische Erläuterungen
Die Vermittlung von Kunstgeschichte ist neben der bildnerischen Praxis die zentrale Aufgabe des Kunstunterrichts. Die vorliegende Unterrichtseinheit geht grundsätzlich von einer Trennung von wissenschaftlichem und künstlerischem Tätigkeitsfeld aus, um Verklärungen über Vermittlungsabsichten vorzubeugen, die bei einer Durchmischung beider Ebenen – wie beispielsweise beim bildnerischen Umgestalten von Objekten der Kunstgeschichte – leicht geschehen können. Entsteht im Kunstunterricht hingegen eine Wechselwirkung von Bilduntersuchung und bildnerischer Praxis, so kann eine tiefe Durchdringung und damit nachhaltiges Lernen und Erfahren gelingen.
Nach einem aufgrund des Rätselcharakters grundsätzlich motivierenden Einstieg in die Unterrichtseinheit, der vor allem die Sinnhaftigkeit der Beschäftigung mit der Geschichte der Malerei in den Vordergrund rückt, beginnt Erarbeitungsphase I mit der Ausschnittsuche als Wettbewerb auf Zeit. Diese soll vor allem zu einer ersten Orientierung auf den Seiten des Webspecials führen. Im darauffolgenden vertiefenden Arbeitsauftrag haben die Schüler:innen dann Gelegenheit, sich inhaltlich mit den Werken der Kategorie „Gemälde“ auseinanderzusetzen.
In Erarbeitungsphase II setzen sich die Schüler*innen intensiv mit einem Schlüsselwerk auseinander, indem sie die verschiedenen kunstgeschichtlichen Aspekte miteinander vernetzen. Diese Kontextuierung wird durch methodische Zugangsweisen in Form von Impulsen angeleitet, die gestalterische, experimentelle und performative Züge tragen. Damit wird dem Anspruch handlungsorientierten Arbeitens entsprochen, wobei auch hier die Zielsetzung klar in der Aneignung kunstgeschichtlicher Zusammenhänge liegt.
Arbeitsblatt 2: Die Forschungsimpulse variieren dabei hinsichtlich des Anforderungsbereichs (AFB): Die Impulse „Künstler“, „Gattung“ und „Epoche“ liegen in AFB 1 und 2; die Impulse „Nachvollzug“, „Gegenwartsbezug“ und „Ausstellungsraum“ in AFB 2 und 3 (Anforderungsbereiche: Reproduktion – AFB I, Reorganisation – AFB II, Transfer/Bewertung – AFB III). Hinweise auf Arbeitsblatt 2 zur Gestaltung von Plakaten als Text-Bild-Collagen dienen als Hilfestellung, die eigenen Ergebnisse in eine visuelle Struktur zu überführen.
In der digitalen Gestaltung des Plakats mittels Zeichensoftware liegt neben dem hohen Motivationspotenzial für die Schüler*innen auch ein großes gestalterisches Potenzial gegenüber der analogen Ausführung. Die App ermöglicht ein gestalterisches Spiel mit Texten, Formen, Abbildungen und Hintergründen. Neben der technischen Unterstützung sollten in dieser Phase grundsätzliche Aspekte der Plakatgestaltung (Folie 1) besprochen werden.
Die Präsentation der Schülerergebnisse sollte in Form einer argumentativen Auseinandersetzung darüber organisiert sein, welches der neun Schlüsselwerke denn möglicherweise von größtem Wert für die Nachwelt sei.
Anregung/möglicher Ausblick: Sinnvoll erscheint die Einbettung der Kurzeinheit zur Geschichte der Malerei in eine anschließende Praxisaufgabe – vielleicht in Zusammenhang mit dem überzeugendsten Schlüsselwerk.
Beispielhafte Ergebnisse:
Schüler:innenarbeiten der 9. Klasse im Fernunterricht zu Arbeitsblatt 2/Folie 1 (Plakatgestaltung). Plakate von Daniel, Devin, Emily, Julian, Lotta, Maren und Serinna.
Zeit | Aktionen | Sozialform | Medien |
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5‘ | Hypothesenbildung zum Lächeln der Mona Lisa | Plenum | Material 1 |
15‘ | Ausschnittsuche: Erfassen der Bilddaten | Einzel- oder Partnerarbeit | Webspecial Arbeitsblatt 1 |
10‘ | Auflösung der Ausschnittsuche; Orientierung auf den Seiten des Webspecials | Plenum | Lösungen Arbeitsblatt 1 |
45‘ | Ausschnittauswertung: Was? Wo? Warum? | Einzel- oder Partnerarbeit | Webspecial Arbeitsblatt 1 |
15‘ | Besprechung | Plenum | Lösungen Arbeitsblatt 1 |
180‘ | Gestaltung der Plakate (Hinweise zur Plakatgestaltung) | Einzelarbeit | Arbeitsblatt 2 Folie 1 |
60‘ | Gestaltung der Plakate (Hinweise zur Plakatgestaltung) | Einzelarbeit | Arbeitsblatt 2 Folie 1 |
20‘ | Präsentation der Schülerergebnisse in Form einer argumentativen Auseinandersetzung | Plenum | |
10‘ | Quiz | Plenum | Webspecial |