Mehlschwalbe (Delichon urbica)
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeres)
Unterordnung: Singvögel (Oscines)
Familie: Schwalben (Hirundinidae)
Gattung: Mehlschwalben (Delichon)
Länge: 13 cm, Flügellänge 10 – 12 cm, Männchen und Weibchen gleich gefärbt, Oberseite blauschwarz, Unterseite weiß, Schwanz nur leicht ausgeschnitten.
Lebensraum: in menschlichen Siedlungen, auch in Großstädten, Kulturfolger
Nahrung: Insekten, die meist im Flug gefangen werden
Nest: in Kolonien außen an Gebäuden unter der Dachkante, in Form einer geschlossenen Viertelkugel aus speichelvermengtem Lehm, in den Gras- oder Strohhalme eingearbeitet sind, Einschlupfloch etwa 4 cm.
Brut: 4–5 weiße Eier von Mai bis August in zwei Brutphasen, Brutdauer 12–13 Tage, beide Eltern brüten und füttern, Nesthocker, Nestlingsdauer ca. 3 Wochen.
Zugvogel (Ziel: Afrika)
Mehlschwalben benötigen feuchten Lehm zum Bau ihrer Nester. In versiegelter Landschaft gibt es keine Lehmpfützen mehr, deshalb sind die Schwalben aus unseren Städten und teilweise auch aus unseren Dörfern verschwunden. Aus den Kulturfolgern wurden Kulturverfolgte. Dabei ist es leicht, die Städte für Mehlschwalben wieder attraktiv zu machen: eine ständig feucht gehaltene Lehmpfütze im Garten (Durchmesser 50–100 cm), Gartenteiche mit lehmigen Ufern, Lehmwannen auf einem Balkon, einer Terrasse oder einem Flachdach sorgen zusammen mit etwas Stroh (oder Kuhmist) für das nötige Baumaterial. Ein Rauhputzstreifen direkt unter dem Dachvorsprung genügt den Vögeln, um ihre Nester zu bauen, denn an Glattputzwänden, mit wasserabweisender Kunststoffarbe gestrichen, hält kein Schwalbennest. Kunstnester – mehrere nebeneinander angebracht – werden häufig angenommen.