Knietzsche und die Gerechtigkeit | Unterricht

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Themen:

Gerechtigkeit – Kinderrechte – Regeln

Fragen:

  • Was ist gerecht, was ist ungerecht?
  • Ist es gerecht, wenn alle Menschen gleich behandelt werden?
  • Wie reagiert man, wenn man sich ungerecht behandelt fühlt?
  • Welche Rechte brauchen Kinder?
  • Welche Regeln sind für ein gerechtes Miteinander sinnvoll?
Der kleine Philosoph Knietzsche badet in einer Wanne voller Geldscheine, daneben steht ein Pinguin als Butler mit dem Handtuch.
Ist es gerecht, dass manche im Geld schwimmen?

Einstieg:

Die Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich mit den Begriffen "gerecht" und "ungerecht". Auf Arbeitsblatt 1 "Was ist gerecht" vervollständigen sie die Sätze "Gerecht ist, wenn..." beziehungsweise "Ungerecht ist, wenn...". Die Beispiele werden in der Klasse gesammelt und im Unterrichtsgespräch verallgemeinert. Die Kinder berichten aus ihrer eigenen Erfahrung Fälle, in denen andere Menschen oder sie selbst ungerecht behandelt worden sind. Wer handelt jeweils ungerecht? Es lassen sich verschiedene Ebenen finden wie Familie, Schule, Freundeskreis oder auch die Gesellschaft.

Im Anschluss schaut die Klasse den Film. Was fällt den Kindern spontan zu Knietzsches Sicht der Dinge ein?

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Der kleine Philosoph Knietzsche und seine Freunde stehen auf einer Bühne und halten ratlos Tubas in der Hand.
Alle bekommen das Gleiche – ist das gerecht?

Bedeutet Gleichheit Gerechtigkeit?

Wenn alle das Gleiche bekommen, bedeutet das nicht unbedingt, dass das gerecht ist, meint Knietzsche. Auf Arbeitsblatt 2 "Gleichheit" wird das Thema vertieft. Die Schülerinnen und Schüler entscheiden für zwei Fälle: Ist es gerecht, wenn die ältere und die jüngere Schwester zur gleichen Zeit abends ins Bett müssen, damit sich die jüngere Schwester nicht beschwert?

Ist es gerecht, wenn benachteiligte Schülerinnen und Schüler zu den gleichen Bedingungen eine Klassenarbeit schreiben wie die anderen Kinder? Eine Schülerin ist mit ihren Eltern aus ihrem Heimatland geflohen und kann noch wenig Deutsch und ein anderer Schüler schreibt aufgrund einer körperlich-motorischen Behinderung sehr langsam.

Einen dritten Fall überlegen sich die Schülerinnen und Schüler selbst. Bei den drei Fällen kommt es vor allem darauf an, gute Gründe für die eigene Entscheidung zu finden. Die Fälle werden anschließend in der Klasse besprochen. Wann ist Gleichbehandlung gerecht und wann nicht?

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Der kleine Philosoph Knietzsche schiebt eine Schubkarre voller Geldscheine, daneben reicht ein grauer Mann reicht einem Kind einen Geldschein.
Gesetze regeln zum Beispiel eine gerechtere Verteilung

Auf Ungerechtigkeit reagieren

Wut und Gewalt sind keine guten Ratgeber, wenn man sich ungerecht behandelt fühlt. Darauf geht Knietzsche im Film ein. Doch wie kann man besser reagieren? Die Kinder bereiten in kleinen Gruppen Rollenspiele vor (Arbeitsblatt3 "Rollenspiel"). Sie denken sich eine Situation aus, in der ein Kind ungerecht behandelt wurde und wie man darauf klug reagieren kann. Die Situationen werden in der Klasse vorgespielt und dann besprochen. Fallen den anderen Schülerinnen und Schüler weitere Lösungswege ein?

Knietzsche sagt im Film: "... Man flippt total aus vor Wut, weil man sich mies und ausgeliefert fühlt. Und plant vielleicht Rache. Das ist der Moment, wo die Ungerechtigkeit versucht, sich weiter auszubreiten. So entstehen zum Beispiel Kriege. Gewalt ist verpuffte Energie." Was meinen die Schülerinnen und Schüler? Ist Rache kontraproduktiv und Gewalt verpuffte Energie?

Diese Überlegungen leiten zum Thema "Gerechtigkeit in der Gesellschaft" über. Knietzsche hat im Film erklärt, dass Menschen Gesetze geschaffen haben, um die Gesellschaft gerechter zu gestalten: Die Bürger zahlen Steuern, damit zum Beispiel Bedürftige unterstützt werden können. Er nimmt außerdem Bezug auf ein philosophisches Gedankenexperiment von John Ralws, der eine Theorie der Gerechtigkeit entwickelt hat: Welche Grundsätze gäben sich die Menschen, wenn niemand seinen Status in der Gesellschaft kennen würde? Knietzsche hat es übersetzt: "Wenn man beim Einschlafen nicht wüsste, in welchem Körper man am Morgen aufwacht, dann würden die Menschen ganz automatisch nur faire Gesetze machen und darauf achten, dass es allen so gut wie möglich geht." Die Schülerinnen und Schüler machen mithilfe von Arbeitsblatt 4 das Gedankenexperiment und überlegen sich Gründe, warum Knietzsche Recht hat oder nicht. In welchem Körper könnte man zum Bespiel aufwachen? Würde man dann anderen Schutz oder andere Unterstützung brauchen als heute? Sinnvoll ist es, vorher eine Phase vorzuschalten, in der die Kinder überlegen: In welchem Körper könnten sie zum Beispiel aufwachen und welche Gesetze würden sie dann erlassen? Wäre die Welt dann fairer? Würde es dann allen Menschen besser gehen? Das kann als Brainstorming im Klassenverband oder in kleinen Gruppen geschehen.

Knietzsche bringt seine Schlussfolgerung so auf den Punkt: "Gerecht wird es meistens dann, wenn man an andere mindestens genauso viel denkt, wie an sich selbst."

Wenn Sie sich über Rawls Theorie der Gerechtigkeit näher informieren wollen, lesen Sie im Philosophie-Wissenspool "Ich denke, also bin ich" nach, Stichwort Leistung.

Link: Philosophie-Wissenspool, Infoblatt zu John Rawls Theorie der Gerechtigkeit

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Kinderrechte

Faire Gesetze schützen Schwächere. Kinder brauchen mehr Schutz als Erwachsene und daher besondere Gesetze bzw. Rechte. Deshalb gibt es die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen. In kleinen Gruppen überlegen sich die Kinder zunächst selbst, welche besonderen Rechte Kinder brauchen, damit sie sicher, zufrieden und glücklich aufwachsen können (Arbeitsblatt 5 "Kinderrechte"). Richtschnur ist dabei Knietzsche Gedanke, nicht nur an die eigene Situation, sondern auch an andere zu denken. Informationen über Kinderrechte und die UN-Konvention gibt es auf der Seite der Aktion Schulstunde zur ARD-Themenwoche zum Glück. Dort können Sie einen Informationstext "Kinderrechte und Glück" herunterladen.

Link: Infotext Kinderrechte und Glück

Die Gesellschaft gibt sich Regeln für ein gerechtes Zusammenleben, aber auch im alltäglichen Miteinander können Regeln sinnvoll sein. Falls es noch keine Klassenregeln gibt, können die Schülerinnen und Schüler zum Abschluss in Gruppenarbeit eigene Regeln für die Klasse aufstellen, damit alle Kinder gerne in die Klasse gehen und gut lernen können.

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Knietzsche und die Information

Knietzsche meint, Informationen sind das Futter für den Geist. Wir brauchen sie, damit wir nicht eingehen wie ein gestrandeter Fisch.

planet schule: Knietzsche, der kleinste Philosoph der Welt: Knietzsche und die Information WDR Fernsehen

Knietzsche und Gut und Böse

Knietzsche meint, Gut und Böse sind wie Licht und Schatten. Das Gute auf der Lichtseite gibt es leider nicht ohne die böse Schattenseite.

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Knietzsche und die Kunst

Knietzsche meint, Kunst ist nicht nur Geschmackssache, sondern auch magisch, denn jeder sieht etwas anderes und keiner kann sie rundum erklären.

Planet Schule: Knietzsche - Denken ist Brausepulver für den Kopf WDR Fernsehen

Knietzsche und das Klima

Knietzsche meint, genau wie unsere Gefühle verändert sich auch das Klima. Aber wenn beim Klima Veränderungen zu groß werden, kann auch mal Einer aussterben.

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Knietzsche und das Leben

Knietzsche meint, das Leben ist wie eine Kugel Eis. Das schwierigste ist, genau die Sorte auszusuchen, die einen glücklich macht.

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Knietzsche und das Lernen

Philosophische Fragen: Knietzsche erklärt, worauf es beim Üben und Lernen ankommt. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

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Knietzsche und die Nachhaltigkeit

Philosophische Fragen: Philosoph Knietzsche denkt über die Zukunft, Umweltschutz und Nachhaltigkeit nach. Kann man mit Bildung eine bessere Zukunft schaffen?

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Knietzsche und der Mut

Knietzsche meint, mann muss aber kein Superheld sein, um mutig zu handeln. Jeder, der einen Anfang wagt, ist mutig.

Planet Schule: Knietzsche - Denken ist Brausepulver für den Kopf WDR Fernsehen

Knietzsche und die Orientierung

Knietzsche meint, Orientierung ist die Fähigkeit, sich zurechtzufinden. Manchmal geht es um den besten Weg von A nach B. Und manchmal darum, die richtige Entscheidung zu treffen.

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Knietzsche und die Phantasie

Knietzsche meint, Phantasie ist die Hefe im Kuchenteig, weil sie die Zutat ist, die das Leben zu einer runden Sache macht.

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Knietzsche und die Pubertät

Knietzsche meint, wenn schräge Sachen mit Körper und Gefühlen passieren, fühlt man sich wie ein Alien.

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Knietzsche und das Schicksal

Knietzsche meint, das Leben ist eine Lotterie. Mal zieht man eine Niete, mal ein fettes Gewinner-Los. Entscheidend ist, was man selbst daraus macht.

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Knietzsche und die Schönheit

Knietzsche meint, das Auge des Betrachters ist genauso einmalig wie ein Fingerabdruck.

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Knietzsche und die Solidarität

Knietzsche meint, wer sich solidarisch verhält, ist wie ein Schutzengel. Er breitet seine Flügel über Schwächeren aus, um sie vor Ungerechtigkeit zu bewahren.

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Knietzsche und das Spielen

Knietzsche meint, Spielen ist ein Übungsplatz fürs Leben. Hier kannst Du Deine Stärken und Schwächen kennenlernen und Dich ausprobieren.

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Knietzsche und die Trauer

Knietzsche meint, Trauer ist wie ein Tier, das Besitz von Dir ergreift. Jeder hat ein eigenes Trauertier und keiner weiß vorher, wie es aussieht und wie lange es bleibt.

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Knietzsche und die Verantwortung

Knietzsche meint, jeder hat sein Päckchen zu tragen. Denn die Verantwortung der ganzen Welt muss auf alle Menschen verteilt werden, damit wir im Gleichgewicht bleiben.

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Knietzsche und die Wahrheit

Knietzsche meint, die Wahrheit ist ein zweischneidiges Schwert. Meist ist sie eine ziemlich gute und wichtige Sache, sie kann aber auch weh tun.

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Knietzsche und die Wirtschaft

Philosophische Fragen: Knietzsche sagt, die Wirtschaft ist eine Tauschbörse, in der Geld wichtig ist, für das man Waren kaufen kann.

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Knietzsche und die Wut

Philosophische Fragen: Knietzsche meint, das Gefühl Wut steckt in uns allen. Aber wir können lernen es zu kontrollieren.

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Knietzsche und die Zeit

Knietzsche meint, der Mensch ist Zeit auf zwei Beinen. Jeder bekommt zur Geburt eine Portion Zeit geschenkt und beim Leben läuft sie ab – wie in einer Sanduhr.

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planet schule
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